BERLIN. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Kai Gehring hat eine bundesweite Anpassung der Lehrpläne an Schulen gefordert. Er begründete das mit der Beliebtheit der AfD unter jungen Leuten, die unlängst in einer repräsentativen Umfrage ermittelt wurde. Wenn 22 Prozent der Bürger unter 30 Jahren die AfD wählen würden, drohe „etwas zu kippen“, sagte Gehring der Neuen Osnabrücker Zeitung.
„Alle 16 Lehrpläne der Länder brauchen einen Check und ein Update, wie unter anderem über das Scheitern der Weimarer Republik, die Machtergreifung Hitlers, den Holocaust und die Gräueltaten der NS-Diktatur unterrichtet wird.“ Dem Bildungssystem komme eine zentrale Rolle zu, wenn es um Demokratiebildung, Geschichtsbewußtsein und Prävention vor antidemokratischem Extremismus gehe, betonte der Grünen-Politiker.
AfD legt unter jungen Leuten massiv zu
Gehring will damit bereits in den Grundschulen beginnen. Bildungseinrichtungen müßten „bundesweit und flächendeckend wieder stärker zu Lernorten für Demokratie, gegen Autoritarismus und für Geschichtsbewußtsein werden“. Daher fordere er „die Bundesländer und die Kultusministerkonferenz dazu auf, den Unterricht in Sachkunde, Sozialwissenschaften, Politik und Geschichte spürbar und für alle Altersgruppen zu stärken”. Dazu gehörten mehr Gedenkstättenbesuche und „moderne Medienkompetenzen und der Umgang mit Fake News“.
Die repräsentative Studie, auf die Gehring sich bezog, hatte herausgefunden, daß sich die Zustimmung für die AfD bei unter 30jährigen innerhalb eines Jahres auf nun 22 Prozent verdoppelte. (st)