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Erfolgloser Protest: Upahl bekommt nun doch ein Asyldorf

Erfolgloser Protest: Upahl bekommt nun doch ein Asyldorf

Erfolgloser Protest: Upahl bekommt nun doch ein Asyldorf

Erfolgloser Protest: Die geplante Asylunterkunft soll nun gegen den Willen der Bewohner doch in Upahl errichtet werden
Erfolgloser Protest: Die geplante Asylunterkunft soll nun gegen den Willen der Bewohner doch in Upahl errichtet werden
Erfolgloser Protest: Die geplante Asylunterkunft soll nun gegen den Willen der Bewohner doch kommen Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Thomas Häntzschel
Erfolgloser Protest
 

Upahl bekommt nun doch ein Asyldorf

Die Einwohner möchten es nicht. Die Politik sagt, es sei nötig und entscheidet sich trotz Widerstands in Upahl, ein Containerdorf für Asylbewerber dort aufzubauen. Mit einem kleinen Kompromiß will man die Bewohner überzeugen.
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SCHWERIN. Das Landesbauministerium hat am Mittwoch entschieden, daß das kleine Dorf Upahl in Mecklenburg-Vorpommern nun doch ein Containerdorf für Asylbewerber bekommt. Darin sollen maximal 250 Bewohner unterkommen – das ist noch einmal die Hälfte der rund 500 Dorfbewohner. Möglich macht es eine Ausnahmeregelung im Bundesbaugesetz von 2015. Die ermöglicht es, schnell und für eine begrenzte Zeit Flüchtlingsunterkünfte errichten zu können. Der Bau soll in wenigen Wochen beginnen.

Die Pflichtaufgabe des Landkreises zur Aufnahme von Asylbewerbern überwiegt laut Bauminister Christian Pegel (SPD) „deutlich“ das Interesse der Dorfbewohner. Der Landkreis sei auf die Fläche angewiesen. Beim Entscheid habe man aber „die widerstreitenden Belange des Landkreises und der Gemeinde nach Anhörung der Gemeinde Upahl gründlich gegeneinander abgewogen“, teilte der Minister mit. Als Kompromiß berücksichtige man die sozialen Interessen der Einheimischen durch die begrenzte Flüchtlingsaufnahme von maximal 250 Personen. Ursprünglich waren in dem Dorf 400 Plätze für Asylbewerber geplant gewesen.

Einwohner von Upahl haben Angst

„Pegels Entscheidung richtet sich gegen die Interessen dieser Menschen und gegen den breiten demokratischen Protest aus der Mitte der Gesellschaft“, kritisierte der migrationspolitische Sprecher der AfD-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern, Jan-Phillip Tadsen. Die Landesregierung hätte spätestens seit Ausbruch des Ukraine-Krieges die illegale Migration mit landeseigenen Initiativen offensiv und spürbar begrenzen müssen.

Zuvor hatte die Gemeindevertretung von Upahl im März nach wochenlangen Protesten die Errichtung der besagten Containerunterkunft für Asylbewerber per Beschluß untersagt. Der Bereich sollte nach dem Willen der Gemeinde als Gewerbegebiet dienen.

Die Bewohner teilten ihre Sorgen im Februar mit der JUNGEN FREIHEIT: „Ich habe Angst, um mich und auch um meine Mädels, die mit mir arbeiten“, sagte eine Gastro-Mitarbeiterin. Auch fürchtete eine Upahlerin sich vor Gewalt, weil Medien sie „in die rechte Ecke“ stellten. (ca)

Erfolgloser Protest: Die geplante Asylunterkunft soll nun gegen den Willen der Bewohner doch kommen Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Thomas Häntzschel
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