BROKSTEDT. Eines der Opfer der Messerattacke von Brokstedt hat rund ein halbes Jahr nach der Bluttat Selbstmord begangen. Die 54 Jahre alte Frau hatte dem Angreifer damals im Regionalzug gegenübergesessen und verletzt überlebt.
„Dieser tragische Fall ist uns bekannt, unser Mitgefühl gilt den Angehörigen“, sagte ein Sprecher des Landesjustizministeriums. Zuvor hatte das Flensburger Tageblatt vom Tod der Frau berichtet. Sie soll schon vor dem Angriff unter Depressionen gelitten haben. Die Bluttat sei ihrer Situation nicht gerade zuträglich gewesen, hieß es. Was letztlich der Auslöser für die Frau war, sich das Leben zu nehmen, ist unklar.
Messerangreifer von Brokstedt ist wegen Mordes angeklagt
Der staatenlose Palästinenser Ibrahim A. hatte damals zwei Jugendliche in dem Zug von Kiel nach Hamburg getötet. Es handelte sich um ein frisch verliebtes Pärchen. Fünf weitere Personen wurden verletzt, aber überlebten. Nach seiner Tat nahm die Polizei den Migranten noch vor Ort fest.
Der Fall hatte auch wegen des Vorwurfs des völligen Behördenversagens für Diskussionen gesorgt. Seit Ende April ist Ibrahim A. des Mordes und des versuchten Mordes angeklagt. (zit)