NAUMBURG. Der als „Zeichen für Toleranz und Vielfalt“ gefeierte Akt an der Naumburger Albert-Schweitzer-Schule ist wieder verschwunden. Das Jugendparlament hatte die Treppe am 12. Juli in den Regenbogenfarben der LGBTQ+-Bewegung angemalt.
Doch das gefiel offenbar nicht jedem. Bisher unbekannte Täter überstrichen die Stufen nun in den kaiserlichen Reichsfarben schwarz-weiß-rot. Auch der Schriftzug „Mann+Frau=Familie“ war zu sehen. Das von der Bundesregierung geförderte Bündnis „Demokratie leben“ sprach von einer „eindeutig der rechten und somit antidemokratischen Szene“ zuzuordnenden Tat.
CDU-Ministerium: „Demokratiefeindliche Symbolik“
1/2 Dazu Bildungsstaatssekretär @boehmju: „Die Verwendung der Farben der sog. Reichsflagge ist eine inakzeptable und demokratiefeindliche Symbolik, die an Schule keinerlei Platz haben darf. Diese veralteten Symbole vergangener Zeiten haben keinen Raum in https://t.co/kDlBvlfBR9
— Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt (@MBSachsenAnhalt) July 24, 2023
Die Aktion schlug Wellen bis in die Landeshauptstadt Magdeburg. Sachsen-Anhalts Staatssekretär für Bildung, Jürgen Böhm, nannte dies auf der Twitter-Seite des CDU-geführten Ministeriums „eine inakzeptable und demokratiefeindliche Symbolik, die an Schule keinerlei Platz haben darf“. Die Umfärbung sei „eine Botschaft der Spaltung statt der Einheit“. Der erst vor 14 Tagen ernannte Politiker kündigte darüber hinaus an, nach Naumburg zu kommen, um die Schule zu unterstützen.
Die Polizei geht von einem politischen Motiv aus und hat die Ermittlungen aufgenommen. Von den Tätern, die sie wegen Sachbeschädigung angezeigt hat, fehlt jedoch bisher jede Spur.
Regenbogentreppe wieder blank
Inzwischen sind die Treppenstufen wieder sauber. Mit einem Hochdruckreiniger entfernte eine Firma die Stufen von den Farben. Nun ist sie blank wie vor 14 Tagen, als die Regenbogenfarben aufgetragen wurden. Ob die nun zurückkommen sollen, ist noch unklar. (fh)