Anzeige
Anzeige

Hamburg: Gender-Kritikerin gerät ins Visier der Polizei

Hamburg: Gender-Kritikerin gerät ins Visier der Polizei

Hamburg: Gender-Kritikerin gerät ins Visier der Polizei

Sabine Mertens vom Verein Deutsche Sprache nach der Anmeldung der Volksinitiative gegen das Gendern vor dem Hamburger Rathaus.
Sabine Mertens vom Verein Deutsche Sprache nach der Anmeldung der Volksinitiative gegen das Gendern vor dem Hamburger Rathaus.
Sabine Mertens nach der Anmeldung der Volksinitiative gegen das Gendern vor dem Hamburger Rathaus. Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt
Hamburg
 

Gender-Kritikerin gerät ins Visier der Polizei

Wenn alle Menschen schwul oder lesbisch seien, wäre die Evolution „beendet", sagte die Gründerin einer genderkritischen Initiative. Das könnte nun ein juristisches Nachspiel haben.
Anzeige

HAMBURG. Die Polizei Hamburg hat Ermittlungen gegen die Gründerin der Initiative „Schluß mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“, Sabine Mertens, aufgenommen. Sie war zuvor von einer nicht bekannten Person wegen Beleidigung angezeigt worden. Hintergrund sind nach Berichten des Focus, Äußerungen von Mertens von Anfang Februar in einem Gespräch mit dem Abendblatt. Unter anderem sagte sie: „Wenn wir jetzt alle schwul, lesbisch und trans werden sollen, dann ist die Evolution zu Ende.“

Das Interview hatte im Februar Diskussionen in der Politik ausgelöst. Während die Hamburger AfD-Fraktion sagte, es handele sich um eine harmlose und wissenschaftlich korrekte Aussage, nannte der Fraktionschef der Hamburger CDU, Dennis Thering, die Äußerung „inakzeptabel“.

Dabei hatte die CDU zuvor noch eine Unterschriftensammlung der Volksinitiative unterstützt. Was Frau Mertens als Privatperson sage, hieß es von der CDU gegenüber dem NDR, sei weder Gegenstand der Unterschriftensammlung noch der Volksinitiative. Man stelle sich jedoch klar gegen jede Form von Homophobie und Diskriminierung.

Initiative fordert Verzicht auf Gendersprache

Die Grünen hatten die Äußerung Mertens hingegen als diskriminierend bezeichnet. Der Initiative ginge es nicht um die Feinheiten der Rechtschreibung, sondern um den Ausschluß von Menschen. Auch die SPD stellte sich gegen Mertens.

Die Initiative „Schluß mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ hatte Anfang Februar eine Unterschriftensammlung gestartet. Wenn innerhalb von sechs Monaten mindestens 10.000 Wahlberechtigte die Erklärung unterschreiben, muß sich die Bürgerschaft mit dem Anliegen befassen.

Nach dem Willen der Initiatoren sollen Verwaltung, Bildungseinrichtungen und städtische Unternehmen verpflichtet werden, auf jegliche Formen der Gendersprache zu verzichten. Die deutsche Sprache ist nach Auffassung des Bündnisses inklusiv und unterscheide zwischen biologischem und grammatischem Geschlecht. (lb)

Sabine Mertens nach der Anmeldung der Volksinitiative gegen das Gendern vor dem Hamburger Rathaus. Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag