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Übergriff in Augsburg: AfD-Politiker zusammengeschlagen: Nun meldet sich die Polizei zu Wort

Übergriff in Augsburg: AfD-Politiker zusammengeschlagen: Nun meldet sich die Polizei zu Wort

Übergriff in Augsburg: AfD-Politiker zusammengeschlagen: Nun meldet sich die Polizei zu Wort

Der Augsburger AfD-Vorsitzende Andreas Jurca vor und nach der Schlägerei.
Der Augsburger AfD-Vorsitzende Andreas Jurca vor und nach der Schlägerei.
Der Augsburger AfD-Vorsitzende Andreas Jurca vor und nach der Schlägerei. Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer & Screenshot Deutschland-Kurier
Übergriff in Augsburg
 

AfD-Politiker zusammengeschlagen: Nun meldet sich die Polizei zu Wort

Ein AfD-Politiker aus Augsburg gibt an, von Migranten brutal verprügelt worden zu sein. 58 Stunden nach dem Vorfall meldet sich nun die Polizei zu Wort und räumt mit einer Falschbehauptung auf. Ein bekannter Synchronsprecher verharmlost die Gewalt gegen den Politiker.
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Das Gesicht blau geschlagen. Die Augen völlig zugeschwollen. Andreas Jurca sitzt an einem Tisch, neben ihm sind die Griffe zweier Krücken zu sehen. Der 35jährige ist Fraktionsvorsitzender der AfD im Augsburger Stadtrat und Vorsitzender der Augsburger AfD. Er sei am frühen Samstag morgen zusammengeschlagen worden, gibt er in einem Interview an. Zwei Täter hätten Migrationshintergrund, sagte er. Bayern steht mitten im Landtagswahlkampf. Umso unverständlicher ist, daß die Augsburger Polizei und Staatsanwaltschaft sich über zwei Tage lang in Schweigen hüllen.

„Aktuell haben wir noch keine Pressemitteilung rausgegeben“, sagte ein Polizeisprecher am Montag morgen gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Von dem Fall wisse man, doch Näheres könne man nicht sagen, es würde ermittelt. „Konkrete Fragen können Sie uns aber per Mail zusenden.“ Auch die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Augsburg bat um Zusendung der Fragen, des Weiteren die Pressestelle des Innenministeriums, die die Fragen wieder ans „zuständige Polizeipräsidium Schwaben Nord weitergeleitet“, haben.

Jurca: Habe viel Solidarität erfahren

Um 15.03 Uhr dann die Antwort des zuständigen Polizeipräsidiums. Sie bestätigen, so wie es Jurca schilderte, daß er selbst die Polizei alarmierte. Der Notruf sei gegen 5 Uhr am Samstag eingegangen. „Er teilte mit, daß er von zwei Unbekannten angegriffen und geschlagen worden sei“, heißt es in der nun veröffentlichen Polizeimeldung. „Nach Schilderungen des 35jährigen war dieser im Bereich der Schönbachstraße unterwegs. Dort seien sein 32jähriger Begleiter und er von zwei unbekannten Personen angesprochen worden. Er sei dabei von einer der beiden unbekannten Personen unvermittelt in das Gesicht geschlagen worden.“

Jurca sei durch die Schläge verletzt worden, „wobei er die Notwendigkeit einer medizinischen Versorgung verneinte“. Die „unbekannten Personen“, hiermit meint die Polizei die Täter, hätten sich in unbekannte Richtung entfernt. Im Grunde steht in der Pressemitteilung der Sachverhalt so wiedergegeben, wie ihn Juca selbst geschildert hatte.

Opfer als „Hackfresse“ beschimpft

„Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung“, erklären die Fahnder. „Zudem können wir mitteilen, dass es sich bei der Presseinformation Nr. 1854 vom 13.08.2023 nicht um den oben genannten Vorfall handelt. Die weiteren Fragen sind aktuell Gegenstand der Ermittlungen.“ Gemeint ist eine Pressemitteilung, in der es um eine Wirtshausschlägerei geht. In den sozialen Netzwerken war diese Pressemitteilung immer wieder emsig verlinkt worden, um die Darstellung von des AfD-Politikers ins Lächerliche zu ziehen oder als Lüge zu diffamieren.

So bezeichnete beispielsweise der Schauspieler und Synchronsprecher Dirk Bublies, bekannt als Stimme der Werbung „Bitte ein Bit“ der Bierfirma Bitburger, das Opfer als „Hackfresse“, das die „Mauschellen“ wahrscheinlich verdient habe.

Auch er bezog sich auf eine Mitteilung der Polizei zu einer Wirtshausschlägerei, die mit dem Fall nichts zu tun hat. Später löschte Bublies die Tweets und entschuldigte sich.

Jurca selbst sagte der JF am Montag: „Über die Größe der Gruppe kann ich nichts sagen. Und Details möchte ich gegenüber der Presse nicht äußern, das könnte die Ermittlungen gefährden.“ Er habe unglaublich viel Solidarität aus der AfD erfahren. Mit seinem Kollegen, der bei dem Angriff dabei war, habe er seitdem nicht mehr gesprochen.

Der Augsburger AfD-Vorsitzende Andreas Jurca vor und nach der Schlägerei. Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer & Screenshot Deutschland-Kurier
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