DÜSSELDORF. In Nordrhein-Westfalen (NRW) hat es im Zeitraum von Januar bis Juni 2.525 Polizeieinsätze in Asylheimen gegeben. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion hervor, über die die dpa berichtet. Demnach reiche das Spektrum an gemeldeten Straftaten und Ordnungswidrigkeiten von Bedrohung und Betäubungsmitteldelikten über Randale, Sexual- und Tötungsdelikten bis hin zu Zahlungsstreitigkeiten.
Die Vizechefin der sozialdemokratischen Landtagsfraktion, Lisa-Kristin Kapteinat, hatte in ihrer Anfrage festgestellt, aus verschiedenen Kommunen mehrten sich seit Monaten „Berichte über Unruhen in und um Landesunterkünfte“. Sie bemängelte unzureichende Unterbringungskapazitäten.
NRW schafft 3.000 neue Asylheim-Plätze
Außerdem warf die Abgeordnete der schwarz-grünen Landesregierung von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) vor, diese komme mit dem „notwendigen Ausbau“ nicht hinterher. Das Verständnis der Bevölkerung für Unterkünfte vor Ort sei teilweise gering, was „mancherorts zum Planungsstopp geführt“ habe, sagte Kapteinat.
Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) äußerte Verständnis für die Kritik. Der Landesregierung sei bewußt, daß die Unterbringung von Asylbewerbern eine große Herausforderung darstelle. Daher sei vor einigen Wochen ein Sechs-Punkte-Plan aufgestellt worden, um Kommunen besser einzubinden. Unterdessen hatte die schwarz-grüne Koalition in der vergangenen Woche 3.000 zusätzliche Plätze für die Erstunterbringung von Migranten angekündigt. (kuk)