LÜTZERATH. In einem Brief haben die Anwohner der Nachbardörfer Lützeraths massive Schäden durch die Besetzer beklagt. Das Schreiben richteten sie an Aachens Polizeipräsidenten Dirk Weinspach, Landrat Stephan Pusch und den Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel.
Die zum Teil gewalttätigen Demonstranten fielen in Keyenberg, Kuckum, Berverath und Ober- und Unterwestrich ein, als sie zu ihrem Protest anreisten. „Sie rennen wie selbstverständlich in zwei Nächten durch die Dörfer, vermummt, schlagen Scheiben ein, beschmieren Wände und feuern Böller ab“, zitiert die Rheinische Post aus dem Brief. Darin heißt es auch: „Wir haben schlichtweg Angst.“
Bürgermeister: „Stimmung zu Lützerath schlägt um“
Eine Sprecherin der Anwohner sagte der Zeitung: „Für uns fühlt es sich an wie in Hitchcocks ,Die Vögel‘. Da rennen nachts 100 bis 200 schwarz Vermummte durchs Dorf, rufen Parolen und werfen Böller. Die haben im Grunde die ganzen Dörfer zugeschissen, an den Häusern und auf den Feldern massive Schäden hinterlassen.“
Muckel bestätigte den Vandalismus. Er habe „unzählige Anrufe und Mails“ erhalten. „Ich habe das Gefühl, daß die Stimmung umschlägt.“
Derweil hat der Energiekonzern RWE zivilrechtliche Schritte gegen Demonstranten angekündigt. „Natürlich müssen alle Störer mit einer Schadenersatzforderung rechnen“, sagte ein Sprecher. Es liege zwar noch keine endgültige Schadensbilanz zu der Räumung vor. Aber es sei zu erheblichen Sachbeschädigungen gekommen. Fahrzeuge, mehrere Brunnen und Schaltanlagen seien zerstört worden. (fh)