DUBAI. Die Bundesregierung hat die Weltklimakonferenz mit einer Überraschung begonnen. Gemeinsam mit dem Gastgeberland Vereinigte Arabische Emirate hat sie je zur Hälfte 200 Millionen Dollar für den sogenannten Loss and Damage Fonds (L&D; Verlust- und Schadensfonds, d. Red.) gezahlt.
Mit dem Geld sollen Staaten, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen seien, unterstützt und entschädigt werden. Bisher hat sich kein weiteres Land bereiterklärt, in den Topf einzuzahlen. Er war bereits auf der Klimakonferenz vor einem Jahr im ägyptischen Scharm el-Scheich beschlossen worden, aber leer geblieben.
Ministerin: Klima-Entschädigung „wertvolles Signal“
Kurz nach der Eröffnung der Veranstaltung sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), mit dem Geld setze man ein „wertvolles Signal“. Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate gingen voran: „Zugleich rufen wir gemeinsam alle Länder auf, die willens und in der Lage sind, ebenfalls zum neuen Fonds gegen Klimaschäden beizutragen.“
Ausgehandelt mit den Emiraten haben den 200-Millionen-Dollar-Deal Schulzes Staatssekretär Jochen Flasbarth und Jennifer Morgan, Ex-Greenpeace-Chefin und Klima-Sonderbeauftrage von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Nach dem Verfassungsgerichtsurteil zur Nichtigkeit des deutschen Klimafonds hatte die Ampel auch den Etat von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für Klimaschutz im Ausland um eine weitere halbe Milliarde Euro erhöht.
In Ägypten war 2022 festgelegt worden, daß der L&D-Fonds überhaupt erst starten kann, wenn ein Startkapital von 200 Millionen Euro eingezahlt werde. Dies ist nun geschehen. Verwaltet wird er von der Weltbank. (fh)