GUMMERSBACH. Der nach einer Messerattacke auf einen Beamten von der Polizei niedergeschossene Deutsch-Marokkaner verfügt bereits über ein dickes Straftatenkonto. Wie der Focus berichtet, ist der Täter erst im Oktober wegen Angriffen auf Polizisten verurteilt worden – zu einer Geldstrafe.
Christoph Arnold, der Anwalt des verletzten Polizisten, sagte: „Das Urteil zeigt wieder einmal, wie lasch die Justiz mit Attacken auf Polizistinnen und Polizisten umgeht.“ Doch der Verdächtige ist auch darüber hinaus schon vielfach strafrechtlich in Erscheinung getreten. Eigentumsdelikte, Körperverletzungen und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz gehen bisher auf das Konto des 30jährigen, der schwer verletzt in einer Klinik behandelt wird.
Täter zerschneidet Polizist Gesicht
Der Mann mit Migrationshintergrund hatte am Dienstagnachmittag in einem Supermarkt in der Gummersbacher Innenstadt mehrere Dosen Bier gestohlen. Einer Angestellten, die ihn deswegen zur Rede stellte, schlug er ins Gesicht. Kurz nach der Tat entdeckten alarmierte Polizisten den Täter. In der Folge zerschnitt er einem der Beamten mit einem Teppichmesser das Gesicht von der Nase bis zum Hals.
Die Einsatzkräfte hatten versucht, den Angreifer zunächst mit Pfefferspray, einem Schlagstock und dem Stuhl eines Lokals abzuwehren. Nach der Messerattacke fielen die Schüsse der Polizei. Der verletzte Beamte und ein Kollege haben den Mann dann mit mindestens drei Kugeln getroffen. Dessen Zustand sei stabil, so die Staatsanwaltschaft.
Gummersbacher von Polizei-Kugeln getroffen
Bei dem Schußwaffeneinsatz verletzten die Beamten auch zwei Passanten. Einen traf eine Kugel im Gesäß, der andere erlitt einen Streifschuß.
Gegen den Angreifer wird wegen räuberischen Diebstahls, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Die Polizei in Köln prüft nun, ob die Gummersbacher Kollegen in Notwehr gehandelt haben. (fh)