FRANKFURT/MAIN. Die Bundespolizei hat am Dienstag morgen während einer Großrazzia gegen Schleuser fünf Asylbewerber festgenommen. Die drei Frauen und zwei Männer, die selbst aus Syrien stammen, stehen im Verdacht, mehr als 100 Landsleute illegal nach Deutschland geschmuggelt zu haben. Alle Verdächtigen sollen miteinander verwandt sein.
Insgesamt wurden laut Bundespolizei zwölf Objekte in sieben Städten in fünf Bundesländern von 350 Beamten „wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern“ durchsucht. Die Tatverdächtigen sollen jeweils 3.000 bis 7.000 Euro pro Person kassiert haben. Mit dem Geld sollen die Asylsuchenden unter anderem Goldschmuck gekauft haben.
Per Flugzeug nach Deutschland
Laut den Ermittlern reisten die Verdächtigen nach Griechenland und statteten illegale Migranten mit echten Pässen von anderen Syrern aus und brachten sie per Flugzeug in die Bundesrepublik. Später sollen sie auf die sogenannte Balkanroute ausgewichen sein. Die Bundespolizei konfiszierte unter anderem ein Auto, das als Schleuserwagen gedient haben soll, sowie zahlreiche Laptops und Handys. Die Daten werden derzeit ausgewertet.
Neben den fünf festgenommenen Syrern ermitteln die Beamten in dem Zusammenhang auch gegen fünf weitere beschuldigte Syrer, gegen die derzeit allerdings noch kein Haftbefehl vorliegt. Schwerpunkt der Großrazzia waren Niedersachsen, NRW, Hessen und Bayern. (ho)