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Verbandstag der Immobilienwirtschaft: Geywitz und Buschmann nehmen Habeck in die Mangel

Verbandstag der Immobilienwirtschaft: Geywitz und Buschmann nehmen Habeck in die Mangel

Verbandstag der Immobilienwirtschaft: Geywitz und Buschmann nehmen Habeck in die Mangel

Streit um Klimapolitik: Bauministerin Klara Geywitz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Justizminister Marco Buschmann (FDP).
Streit um Klimapolitik: Bauministerin Klara Geywitz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Justizminister Marco Buschmann (FDP).
Streit um Klimapolitik: Bauministerin Klara Geywitz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Justizminister Marco Buschmann (FDP). Fotos: picture alliance (3) / Geisler-Fotopress | Frederic Kern & Flashpic | Jens Krick & dpa | Britta Pedersen
Verbandstag der Immobilienwirtschaft
 

Geywitz und Buschmann nehmen Habeck in die Mangel

Der Wind dreht sich: Sowohl SPD-Bauministerin als auch FDP-Justizminister widersprechen öffentlich massiv Habecks Lieblingsprojekten Heizungsverbot und Gebäudedämmung.
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BERLIN. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) haben den Plänen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) widersprochen, alle Gebäude zu dämmen und Wärmepumpen zu installieren. Auf dem Verbandstag der Immobilienwirtschaft in Berlin fanden sie deutliche Worte gegen den grünen Koalitionspartner.

Buschmann sagte mit Bezug auf Habecks Heizungsverbot: „Dieses Gesetz, so wie es jetzt ist, wird so nicht kommen.“ Es gebe dafür schlicht keine Mehrheit im Bundestag. Er selbst habe schon bei der Vorlage im Kabinett „nicht die Hand dafür ins Feuer legen wollen, weil ich die Zumutbarkeit nicht einschätzen kann“.

Geywitz: Habecks Ansatz „nicht extrem vernünftig“

Überraschend widersprach, wie die Welt berichtet, auch Geywitz Habecks Plänen, die Effizienzvorschriften für Gebäude immer strenger zu fassen: „Ich bin nicht davon überzeugt, daß wir alles unternehmen müssen, um jedes einzelne Gebäude möglichst effizient zu machen.“ Das betreffe vor allem die Dämmung, aber auch technische Anlagen, etwa zur Wärmerückgewinnung.

Mit einem Seitenhieb auf den Wirtschaftsminister sagte die SPD-Politikerin: „Wenn Herr Habeck hier wäre, würde er wahrscheinlich widersprechen und betonen, daß man möglichst alle Energie, die sich bei Gebäuden einsparen läßt, auch tatsächlich einsparen sollte.“ Dieser Ansatz sei jedoch nicht nur schwer finanzierbar, sondern bei der Dekarbonisierung des Gebäudesektors unter dem Strich auch „nicht extrem vernünftig.“

„Ich sehe nicht, wie das finanziert werden kann“

Geywitz sagte zu den geplanten Energieeffizienzsteigerungen der Gebäude um mehrere Stufen: „Dann muß man den gesamten Bestand tiefensanieren – auch im Harz, im Sauerland, oder in der Altmark. Ich sehe nicht, wie das gehen kann, ich sehe auch nicht, wie das finanziert werden kann.“

Die Bauministerin wolle dieses Problem in der Bundesregierung nun stärker thematisieren, kündigte sie an. Dabei rechne sie mit Widerstand der Grünen und von Habeck. Man müsse jedoch die gesamte CO₂-Bilanz betrachten: „Wie viel CO₂ entsteht bei der Herstellung von erdölbasiertem Dämmmaterial? Wie viel CO₂ entsteht im Zusammenhang mit technisch notwendigen Lüftungssystemen und für deren Wartung?“

„Einfache Häuser mit Holz heizen“

Und Geywitz machte noch einen überraschenden Vorschlag, der ihren Kabinettskollegen Habeck ärgern dürfte. „Wenn es um die Dekarbonisierung geht, könnte man auch sagen, daß man ein einfaches Haus im Harz künftig mit Holz heizt.“ Das Material gilt als weitgehend klimaneutraler Brennstoff, weil die Bäume das bei der Verbrennung freigesetzte CO₂ vorher aus der Luft gefiltert haben. (fh)

Streit um Klimapolitik: Bauministerin Klara Geywitz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Justizminister Marco Buschmann (FDP). Fotos: picture alliance (3) / Geisler-Fotopress | Frederic Kern & Flashpic | Jens Krick & dpa | Britta Pedersen
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