BERLIN. Mehr als drei Viertel aller Deutschen haben kein Vertrauen in die Führungsstärke von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Lediglich 23 Prozent brachten diese Eigenschaft mit dem Sozialdemokraten in Verbindung, wie eine am Dienstag veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des Stern ergab.
Im Vergleich zum vorherigen Jahr sank dieser Wert um elf Prozent. Auch unter SPD-Anhängern schrieb ihm weniger als die Hälfte diese Eigenschaft zu. 47 Prozent dachten hingegen bei Scholz an einen führungsstarken Politiker.
Zustimmung bekommt Scholz nur in Sachen Verständlichkeit
Obwohl sich der Kanzler um eine bessere Außendarstellung bemüht, hat er beispielsweise für seine schwankende Haltung nach der russischen Invasion in der Ukraine parteiübergreifend Kritik auf sich gezogen. Während die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FPD), ihm einen zu zögerlichen Umgang mit Rußland vorwarf, haderten Linkspartei und AfD mit den von ihm genehmigten Waffenlieferungen an die Ukraine. Zudem hängt ihm noch immer der Cum-Ex-Skandal rund um die Hamburger Warburg Bank nach.
Damit kann man gar nicht früh genug anfangen: Seine Vorstellungen und Wünsche an Europa direkt einbringen. Deshalb gibt es den #EUProjekttag und deshalb habe ich heute eine Grundschule besucht: Die Eigenherd-Schule im brandenburgischen Kleinmachnow. pic.twitter.com/TnDiyDBxxR
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) May 22, 2023
Mit anderen Kompetenzen konnte der deutsche Regierungschef in der Umfrage ebenfalls nicht überzeugen. Mit jeweils 46 Prozent fanden ihn etwas weniger als die Hälfte der Befragten entweder „sympathisch“ oder „kompetent“.
Nochmal etwas weniger, nämlich 44 Prozent der Befragten, hielten ihn für „vertrauenswürdig“ und nur gut ein Drittel (35 Prozent) gab an, daß der Kanzler wisse, was die Menschen wirklich bewege. Mehrheitliche Zustimmung erhielt der Kanzler lediglich bei der Frage, ob er verständlich rede (51 Prozent). (JF)