REIT IM WINKL. Im oberbayerischen Reit im Winkl ist am Dienstag ein früherer Gasthof abgebrannt, der zur Asylbewerberunterkunft umfunktioniert wurde. Die Polizei hat nun einen Afghanen festgenommen, der dort wohnte und das Feuer absichtlich gelegt haben soll.
Das Amtsgericht Traunstein habe, so die Polizei, deshalb am Mittwoch Untersuchungshaft wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes gegen den 32 Jahre alten Migranten angeordnet. Laut der Behörde seien in dem Asylheim Spuren für eine vorsätzliche Brandstiftung gefunden worden. Über die Motive des Täters sei noch nichts bekannt.
Mehr als 200 Feuerwehrleute versuchten, das Feuer zu löschen. Doch trotz des Großeinsatzes und des sensiblen Ortes produzierte die spektakuläre Brandstiftung überregional keine Schlagzeilen. Lediglich bayerische Medien berichteten darüber.
Asylheim-Bewohner können sich retten
Als das Feuer ausbrach, hielten sich Migranten in dem ehemaligen Gasthof auf. Sie konnten sich vor den Flammen gerade noch in Sicherheit bringen. Eine Polizistin erlitt dagegen eine Rauchvergiftung und mußte medizinisch behandelt werden. Den Schaden schätzte die Polizei auf einen hohen sechsstelligen Bereich, „möglicherweise sogar mehr“.
Am Dienstag gegen 12 Uhr hatte ein Anrufer den Brand in dem Asylheim gemeldet. Als die Feuerwehr an der Talstation der Gondelbahn Winklmoos-Alm eintraf, brannte die danebenliegende Unterkunft schon lichterloh. Die Löscharbeiten dauerten über viele Stunden und gestalteten sich kompliziert. Unter anderem mußte die Feuerwehr den Dachstuhl mit einem Bagger öffnen. (fh)