BERLIN. Das Bundesgesundheitsministerium hat Vorwürfe zurückgewiesen, an der aktuellen Impfkampagne hätten, entgegen anderer Behauptungen, auch gebuchte Schauspieler teilgenommen. In den sozialen Netzwerken waren zuvor Bilder aufgetaucht, die nahelegen, daß zwei der 84 Impf-Botschafter bei einer Agentur für Laienschauspieler betreut werden.
Lasst uns #84Schauspieler trenden.
Offensichtlich schafft es das @BMG_Bund noch nicht einmal 84 authentische Bürger zu finden, die sich für @Karl_Lauterbach vor den Covid-Karren spannen lassen. pic.twitter.com/WH7NO9ZUDV
— Amin 🇪🇺 🟢 #Liberal #FDP #Energy #Power (@AminSharaf) November 10, 2022
„Die Beispiele in der Kampagne sind allesamt echt. Es werden zu Unrecht zwei Testimonials kritisiert“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der JUNGEN FREIHEIT. Im ersten Fall, bei der es um eine Lehrerin geht, handele es sich „schlicht eine falsche Behauptung beziehungsweise eine Verwechslung in der Berichterstattung“.
Bei der anderen Person handele es sich zwar um einen „Laien-Schauspieler“, seine Tätigkeit habe allerdings „weder mit seiner Auswahl, noch mit der Kampagne zu tun“, betonte das Gesundheitsministerium. Konkret geht es hierbei um Uwe Raue. Dieser sagte in dem Kampagnenvideo auf die Frage, warum er sich impfen lasse: „Ich schütze mich, weil ich die Freiheit habe, es zu tun.“ Dazu wird folgende Erklärung eingeblendet: „Uwe hat den Mauerfall 1989 hautnah erlebt. Heute genießt er seine Freiheit, indem er sich und andere schützt.“
Schauspieler spricht von „Job“
Laut dem Ministerium hat Raue in der DDR nach zwei Fluchtversuchen wegen „Herabwürdigung der DDR und Angehöriger der Grenztruppen“ eine achtmonatige Zuchthausstrafe abgesessen. „Zudem war er 1989 beim Mauerfall tatsächlich in Berlin vor Ort. Bezüglich Corona: Raue ist Impf-Befürworter und hat bereits seine fünfte Impfung erhalten.“ Alle Teilnehmer der Kampagne hätten zudem „eine niedrige Aufwandsentschädigung, aber keine weitere Gage erhalten“.
Raue, der unter anderem Striptease-Shows im Internet anbietet, sagte dem Portal Epoch Times allerdings, er sei von einer Agentin über eine Agentur angefragt worden und es seien ihm 1.000 Euro versprochen worden, von denen er am Ende nur 100 Euro erhielt. Er habe den „Job“ dann allerdings doch gemacht, weil er bereits zugesagt habe. (ho)