BERLIN. Der türkisch geprägte Berliner AK zieht Konsequenzen aus der Attacke eines Vaters. Dieser war während des C-Jugendspiels gegen den SC Staaken auf den Platz gelaufen, hatte den Gegenspieler seines Sohnes gewürgt und dann mit einem Messer bedroht. Anlaß soll ein Nachtreten gewesen sein, nachdem der BAK-Spieler gefoult hatte.
Der türkischstämmige Täter erhält nun lebenslanges Hausverbot im traditionsreichen Berliner Poststadion, wo einst Endspiele um die Deutsche Fußball-Meisterschaft ausgetragen wurden. Auf dem dortigen George-Floyd-Platz war der aufsehenerregende Angriff geschehen. Der Sohn wird aus dem Verein ausgeschlossen und darf nie wieder für den BAK spielen.
Das hat Jugendleiter Burak Isikdaglioglu gegenüber der Bild-Zeitung gesagt: „Es ist schade, aber wir wollen zukünftig Konfrontationen vermeiden und die Kinder schützen.“ Der Vater könne die Entscheidung nicht nachvollziehen. Angeblich habe er jedoch eingesehen, daß es ein Fehler war, auf das Spielfeld zu rennen.
Beide Jugendleiter treffen sich
Gestern trafen sich die Jugendleiter beider Mannschaften am Tatort. „Wir haben nach der ganzen Sache telefoniert und uns ausgetauscht“, sagte Michael Grässner vom SC Staaken. „Wir sind uns einig, daß das Verhalten inakzeptabel ist.“
Der 47jährige Vater hatte nach dem Würgeangriff auf den Staakener Spieler ein Messer gezückt und gerufen: „Ich stech‘ Dich ab!“ Es kam zum Tumult. Zahlreiche Väter liefen auf den Platz. Zuschauer riefen die Polizei, die den Mann festnahm. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung und versuchter schwerer Körperverletzung. (fh)