POTSDAM. Die Zahl der Asylbewerber in Brandenburg hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Von den insgesamt 9.819 Einwanderern, die die Zentrale Ausländerbehörde bis Ende Dezember erfaßt habe, seien 5.382 in dem Bundesland geblieben, teilte das brandenburgische Innenministerium am Montag mit. Die restlichen 4.437 Personen seien auf andere Bundesländer verteilt worden.
Laut der Behörde sind allein seit August 6.544 Menschen von Weißrußland über Polen nach Deutschland eingereist. Am häufigsten stammten die Einwanderer aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, Vietnam, Georgien oder Rußland.
Rund 8.900 Migranten sind weiter ausreisepflichtig
Im vergangenen Jahr habe das Land Brandenburg überdies 177 Ausländer abgeschoben. Weitere 40 Personen seien auf Grundlage des Dublin-Abkommens in ein anderes Land gebracht worden. 421 Migranten hätten sich freiwillig dazu entschieden, Deutschland wieder zu verlassen. Die Zahl der ausreisepflichtigen Einwanderer habe Ende Dezember 8.904 betragen.
„Die Entwicklung der Asylzahlen im vergangenen Jahr ist ein Spiegel dessen, wie Staaten das Thema Migration für politische Zwecke mißbrauchen. Der Flüchtlingsstrom ab dem Spätsommer über die Belarus-Route, gelenkt vom Diktator Lukaschenko, verdeutlicht dies“, kommentiere Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) die Bilanz. Die steigende Zahl an Migranten und Ausreisepflichtigen zeige, wie wichtig eine entschiedene Rückführungspraxis sei.
Das Bundesland registrierte jedoch auch 1.600 Einwanderer, die zuvor bereits in Griechenland einen Schutzstatus erhalten hatten. (zit)