BERLIN. Die Berliner Polizei hat in ihrem „Kalender der Vielfalt“ 2022 den israelfeindlichen Al-Kuds-Tagverzeichnet. Wie die B.Z. berichtet, steht der vom iranischen Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini ausgerufene Tag in dem Kalender in einer Reihe mit Weihnachten, dem jüdischen Neujahrsfest oder dem hinduistischen Lichterfest.
Der „Kalender der Vielfalt" der @polizeiberlin ist ja grundsätzlich eine gute Idee – aber was bitte hat der Al-Quds-Tag damit zu tun?https://t.co/C4Zm7kY0xb pic.twitter.com/KdW7hI3pL1
— Axel Lier ✏️ (@Reporter_Flash) January 3, 2022
Beim Al-Kuds-Marsch in Berlin waren in den vergangenen Jahren immer wieder antisemitische und islamistische Parolen skandiert worden. Der Al-Kuds-Tag wird jährlich am letzten Freitag des moslemischen Fastenmonats Ramadan begangen. In den vergangenen zwei Jahren fiel die Kundgebung aus. Ob sie in diesem Jahr stattfindet, ist bislang noch offen.
Beck: Kalender muß zurückgezogen und überarbeitet werden
„Der Vielfaltskalender ist eigentlich eine gute Idee, aber der Al-Kuds-Tag im Kalender der Vielfalt ist eine schlimme Fehlleistung und das Gegenteil von Diversity-Kompetenz“, kritisierte der Grünen-Politiker Volker Beck gegenüber dem Blatt. Beck ist Geschäftsführer des Tikvah-Instituts, das sich gegen Antisemitismus einsetzt. Der Al-Kuds-Tag sei ein „Tag von Haß und Hetze“. Israel-Haß und Antisemitismus dürften nicht als Teil der Vielfalt akzeptiert werden. Der Kalender müsse sofort zurückgezogen und überarbeitet werden.
Die rund 26.000 Berliner Polizeibeamten können den „Kalender der Vielfalt“ im Intranet herunterladen. Die Polizei äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen. (ls)