BERLIN. In Deutschland werden statistisch gesehen an jedem Tag zwei Mädchen oder Frauen von Männergruppen vergewaltigt. Das hat eine Bild-Anfrage an das Bundeskriminalamt (BKA) ergeben. Jeder zweite Tatverdächtige daran hatte keine deutsche Staatsangehörigkeit.
Männer aus islamischen Ländern wie Afghanistan, Syrien oder Irak waren hierbei häufig vertreten. Gemessen an ihrem geringen Bevölkerungsanteil in Deutschland seien besonders Afghanen überproportional häufig unter den Tätern zu finden. 2018 stellten sie 0,3 Prozent der Bevölkerung waren aber in sechs Prozent der Gruppenvergewaltigungen als Täter verdächtig. Der überwiegende Teil beging die Tat noch während des Asylverfahrens.
Täter zeigten ein „immer gleiches Grundmuster“
Laut Bild zählte das BKA 2020 insgesamt 704 Gruppenvergewaltigungsverfahren. 2019 waren es 710 und 2018 659 Fälle.
Der Kriminologe Christian Pfeiffer (77) erklärte, er sehe bei den Tätern ein „immer gleiches Grundmuster“: „Frustrierte junge Männer, die es nicht schaffen.“ Diese kämen aus einer Kultur, in der Männer die klar dominierende Rolle in der Gesellschaft einnehmen. In Deutschland lebten sie dann in einer Außenseiterrolle. „Sie merken, daß sie an Mädchen schlecht herankommen.“ Aus ihrem Kulturkreis fänden sie hier keine Partnerin, weil nur wenige Frauen geflüchtet seien. Es folgten Frust, Aggression und Gewalt. (mp)