Eine Insa-Umfrage im Auftrag der JUNGEN FREIHEIT hat abgefragt, unter welchen Prämissen sich das Wählerpotential der AfD erhöhen würde. Neben den Streitfragen über die Wortwahl der Partei, der Abgrenzung nach rechts und der Positionierung als Fundamentalopposition geht es auch um den Umgang mit der Corona-Pandemie.
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Bei der insgesamt gewiß interessanten Umfrage lässt sich die Fragestellung nach der „Koalitions-
fähigkeit“ zur Seite stellen, da rein hypothetisch. Ob im Bundestag, Länderparlamenten, ja in
allen Kreis- und Gemeindetagen ist die AfD mittlerweile per se der Hassfaktor. Es vergeht kein
Abend in den Öffentlich-Rechtlichen ohne mehrfache subtile, aggressive, nach sprachlichen Aus-
reissern oder vermeintlichen Skandalen der AfD suchenden Beiträge. Diese ist mit Eigenbeteiligung aus fast allen Politmagazinen ausgeschlossen, ebenso aus Bundestags- oder Landtagsübertragungenen.
Ähnlich in der massiv gesponsorten regierungsfreundlichen Presse. Genauso wenig, wie sich Anbiederung an den mainstream empfiehlt, muß sich die AfD von Höckes und Co. distanzieren.
Deutliche Sprache, wie von Dr. Curio, erscheint in dieser linksgrün getakteten Republik jedoch
durchaus angesagt.
Ich glaube nur der Statistik und den Umfragen,die ich selbst manipuliert bzw. gefälscht habe 😉
„… die Gefahr durch Corona nicht verharmlosen würde.“
Ich erinnere mich, wie Gauland Corona-Tote gegen Verkehrstote und Krebstote aufrechnete. Nun sind ja Verkehrsunfälle und Krebs nicht ansteckend.
Ich war entsetzt über soviel Dümmlichkeit und habe damals mein Engagement in der AfD aufgekündigt.
„… sich deutlicher nach rechts abgrenzen würde.“
Zumindest ist es müßig zu versuchen sich bei den Altparteien anzubiedern. Die AfD ist per Definition rechtsextrem, rassistisch usw. usw. Gerade so wie es gebraucht wird. Es wäre sinnvoll, wenn die AfD hier einen eigenen Kriterienkatalog erarbeiten würde. Konrad Adam könnte das, aber der ist ja nun auch nicht mehr dabei.
Und in Interviews würde ich auf die Frage: „Was tun Sie eigentlich gegen den Rechtsextremismus in den eigenen Reihen?“ immer antworten: „Für Sie sind wir eh rechts, aber wir haben da eigene Kriterien …“
Aber auf mich hört ja keiner.
„… die Gefahr durch Corona nicht verharmlosen würde.“
Auch in meinen Augen positioniert sich hier die AfD grundlegend falsch. Von sog. „Querdenkern“ sollte sich die AfD fern halten.
„… sich deutlicher nach rechts abgrenzen würde.“
Hier handelt es sich um das Hauptproblem der AfD. Kalbitz war da nur die Spitze des Eisbergs. Eine konservative, wirtschaftsliberale und patriotische Partei ist genau das, was Deutschland braucht. „Sozialpatrioten“ mit NPD-Gedankengut vom Schlage eines Björn Höcke und seines Flügels nicht.
„… sich sprachlich mäßigen würde.“
Der „Vogelschiss“ von Gauland ist sicherlich eine der bekanntesten sprachlichen Dummheiten, aber er ist mit seinen sprachlichen Entgleisungen leider nicht alleine in der AfD.
Skandale sollte eine aufstrebende Partei tunlichst vermeiden, ein bisschen Provokation darf aber durchaus sein. Man muss halt nur die Grenzen kennen, sonst verschreckt man die Wähler.
Ganz meine Meinung! Selbst mit den durch Migranten eingetragene Herausforderungen sollte anders umgegangen werden! Die Hauptprobleme der Migration werden nämlich kaum erwähnt. Es ist überhaupt nicht klimaneutral, wenn immer mehr Zuzügler hier her kommen. Es ist Neokolonialismus aus armen Gebieten die Fachkräfte abzuholen, damit sie hier, z.B. im Gesundheitswesen arbeiten. Es ist ein Angriff auf unsere Sozialstruktur und setzt einen erhöhten Output unserer Wirtschaft vorraus, damit die soziale Differenz finanziell aufgefangen werden kann! Zuzug treibt Zersiedelung, die Wohnungsproblematik, die Verkehrsproblematik, die Energieherausforderungen usw. an! So gefährlich wie Steinzeitreligion, archaisches Denken und die ganzen anderen Kulturherausforderungen sind, die Probleme liegen wo anders und der Ansprache können die Sozialrevolutionäre und bedenkenlos Guten schnell in Argumentationsnot gebracht werden!
„„Sozialpatrioten“ mit NPD-Gedankengut vom Schlage eines Björn Höcke und seines Flügels nicht.“
Wenn die AfD in die Fußstapfen der CDU und der konservativen SPD treten möchte, was sie vom Programm, Positionen und Leuten schon lange tut, dann gehört auch analog zur CDA und zu den konservativen Sozialdemokraten ein sozialkonservativer Flügel dazu, genauso wie ein wirtschaftsliberaler Flügel.
Wo die Grenze zu ziehen ist zwischen Entkrampfung des eigenen Verhältnisses zur Vergangenheit Deutschlands und der westlichen Welt und einem hyperpatriotischen Geklingel, ist natürlich ein Problem. Höcke kann dies mittlerweile.
Und dass einige eine etwas merkwürdige Vergangenheit haben: es gab doch über ein paar Jahrzehnte gar keine konservativen Gruppierungen und da mag mancher den Weg in irgendwelche Splittergruppen gefunden haben. Dies macht sicher einen genaueren Blick notwendig, aber rechtfertigt keine pauschale Verurteilung. Die SPD hatte früher auch Kommunisten in den Reihen (z. B. Wehner).
Erstaunlich ist es, wie gerade auch in diesem Leserkreis das Vogelschiss-Zitat von Gauland absichtlich fehlinterpretiert wird.
Die Vogelschiss-Ära der Kirchen im Mittelalter, der Sklavenhandel der Araber, der Einfall der Muslime in Spanien oder der Osmanen auf dem Balkan dauerten viel länger an-ohne dass ihnen das heute jemand vorwirft.
Hmmm….ich sehe es genauso, wie die Vorkommentatoren.
Was sollte man denn der AfD empfehlen, wenn eine Umfrage ergibt, daß von Wählern aller anderen Parteien mindestens 30% zur AfD „ überlaufen“ würden, wenn sie die Merkel-Politik unterstützt?
Die AfD ist diese für mich inzwischen nicht mehr wählbar.
Die Gründe:
1. Die Coronakrise. Von Anfang an war gerade auch der AfD bekannt, dass es ein sehr wirksames Mittel gegen Virusinfektionen gibt, für das schon im Februar 2020 viele Studien und auch sehr viele positive Erfahrungsberichte vorlagen. Damals hätte die AfD darauf drängen können, klinische Untersuchungen durchführen zu lassen, wie ich es in http://www.freizahn.de/2020/02/mehrzweckwaffe-gegen-viren-und-bakterien/ vorgeschlagen hatte. Die AfD hat das nicht getan. Inzwischen hat sich dieses Mittel hervorragend bei der Prävention und Behandlung von COVID bewährt (siehe http://www.freizahn.de/2021/01/das-universelle-gegenmittel/ ). Die AfD ignoriert das zum Schaden der Bevölkerung weiter – genauso wie die Bundesregierung.
2. Auch in Sachen CO2 und Klimaschutz hat die AfD versagt. Den Artikel http://www.freizahn.de/2019/09/klimaschutz-durch-landwirtschaft/ hatte die AfD mehr als 6 Wochen vor der Veröffentlichung. Die AfD konnte damit nichts anfangen.
Politik ist nach Bismarck, „wenn Gott durch die Geschichte geht hinzuspringen und einen Zipfel seines Mantels fassen und sich daran festhalten“. Die AfD-Führung kann das offenbar nicht.
Ziemlicher Unsinn in meinen Augen ,weil nur sehr bedingt aussagefähig.Die allermeisten Befragten beurteilen
die AfD ausschließlich von den diffamierenden Darstellungen durch die Medien aus. Daran wird sich trotz aller Klimmzüge der Partei nichts ändern.
In der Tendenz sicherlich stimmig und dementsprechend auch erschreckend, dass sich selbst von den (potentiellen) AfD-Wählern soviele von der Panikmache der Medien ins Bockshorn jagen lassen würden.
Allein: die Fragestellung gibt ja bereits vor, was der Auftraggeber möglicherweise gerne hören wollte. Wenn ich frage, was wäre, wenn die AfD „die Gefahr durch Corona nicht verharmlosen würde“, dann stelle ich ja mit der Autorität eines offenbar Allwissenden die vermeintliche Tatsache fest, dass die AfD diesbezüglich verharmlost. Und dass irgendjemand etwas verharmlost, was in Wahrheit gefährlicher ist, das kann ich als Otto-Normal-Befragter doch schließlich gar nicht wollen.
Die Junge Freiheit macht sich die AfD , wie sie ihr gefallen würde.
Mit Anpassung hätte die AfD nie ihren Erfolgsweg aufbauen können, mit Anpassung wird sie untergehen.
Um das Ganze mal zu Zerpflücken
1) Corona wird nicht verharmlost , sondern der nutzen und die Wirkung der Maßnahmen beleuchtet und wenn nötig kritisiert , während die Altparteien vor allem Panikmache betreiben und sich in blinden Aktionismus selbst überbieten.
2) Die Afd hat mehrfach den Altparteien die Hand ausgestreckt ergo es scheitert nicht and der Afd sondern an der Blockadehaltung der Altparteien.
3) Gegenfrage : Wie weit abgrenzen ist den genug hää?
4) Wer nicht brüllt fällt nicht auf
5) Als ob es bei den Altparteien keine gebe , aber da sieht man ja gern drüber weg nicht wahr
6) Ist das nennen von ungeliebten Wahrheiten also Provokation?
Leider gibt es in Deutschland viel zu viele Menschen denen eigenständiges Logisches Denken zu anstrengend ist und die es lieber haben das man ihnen sagt was sie zu denken haben , wen sie wählen sollten und wen nicht.
„Wer nicht brüllt fällt nicht auf“
Wer brüllt, fällt durch seine schlechte Kinderstube auf. Wie so etwas aussieht, kann man im Bundestag sehr schön bei Anton Hofreiter beobachten. Aber warum sollte es erstrebenswert sein, sich auf ein solches Niveau zu begeben?
„Leider gibt es in Deutschland viel zu viele Menschen denen eigenständiges Logisches Denken zu anstrengend ist und die es lieber haben das man ihnen sagt was sie zu denken haben , wen sie wählen sollten und wen nicht.“
So ist es wohl…mir ist das völlig unverständlich. Das, was früher Position und Programm von CDU und SPD war, ist jetzt Position und Programm der AfD.
Und ist nicht die AfD die einzige Partei, welche genauer nach der politischen Vergangenheit fragt und gegebenenfalls dann noch mal vertieft die Kandidaten anschaut und auch ggf. überhaupt nicht aufnimmt?
„4) Wer nicht brüllt fällt nicht auf“
Wie auch immer man es jetzt meint oder versteht: Öffentlichkeitsarbeit, die auch über die bereits überzeugten Wähler hinauswirkt und positiv hinauswirkt, ist wichtig und sogar entscheidend (wie die Wirkung der Mainstreammedien beweist). Trump ist dafür ein gutes Beispiel – wenngleich mir da der langfristige Ansatz fehlt, der für den Präsidentschaftswahlkampf auch keine Rolle spielte.
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Zwei leere Becher und eine AfD-Flagge bei einer Wahlparty Foto: picture alliance/dpa | Frank Molter