BERLIN. CDU-Chef Armin Laschet hat für sein Plädoyer für eine personelle Neuaufstellung seiner Partei nach der verlorenen Bundestagswahl Zuspruch aus den eigenen Reihen erhalten. Er ließ auch verlauten, daß er dafür auch auf seinen Posten als Vorsitzender der Union verzichten würde, sagte er am Donnerstag abend.
Das lobte unter anderem der CDU-Bundestagsabgeordnete Friedrich Merz: „Armin Laschet macht heute den Weg frei für den Neuanfang der CDU. Dafür verdient er Respekt, Dank und große Anerkennung“, schrieb der Sauerländer auf Twitter. Ob er sich selbst noch einmal zur Wahl stellen wolle, ließ er hingegen offen: „Ob ich erneut antrete, ist noch nicht entschieden. Aber eines schließe ich aus: Ich werde nicht erneut in eine streitige Abstimmung bei einem Bundesparteitag gehen“. Stattdessen wolle er die Basis der Union in den Entscheidungsprozess einbeziehen. Merz war bereits 2018 und 2021 bei der Wahl um den CDU-Vorsitz erfolglos angetreten.
Ähnliche Schlüsse zog Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in der Sendung von Markus Lanz im ZDF. Laschets Aussagen seien das Angebot eines Rückzugs. Ein trauriger Moment, man habe sich eine erfolgreichere Wahl gewünscht, äußerte er. Er sehe die Union in unter Zugzwang, weil die Wähler mit der „personellen und inhaltlichen Ausrichtung“ der CDU nicht einverstanden waren“, sagte der Christdemokrat.
Laschet: Geht nicht um meine Person
Lob für den Rückzug aus der Parteiführung gab es außerdem vom saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU). Laschet habe den Weg frei gemacht für eine Neuausrichtung der Partei, sagte er der Saarbrücker Zeitung. Sein Schritt sei „wichtig und richtig, um uns weitere quälende innerparteiliche Diskussionen zu ersparen“.
Laschet hatte während eines Pressestatements im Konrad-Adenauer-Haus gesagt, es gehe nicht um seine Person, sondern um „das Projekt für unser Land“. Damit betonte er noch einmal den Willen seiner Partei, eine Jamaika-Koalition zu bilden, die aber nicht zwangsläufig von seiner Person geführt werden müsse. „Wenn es mit anderen Personen besser geht, gerne“, teilte der CDU-Politiker mit. Das Wort Rücktritt nahm der Aachener allerdings explizit nicht in den Mund. (es)