Wirbel um Geschlechstzuordnungen bei den Grünen in Baden-Württemberg. Dort hatte sich David Allison in seinem Kreisverband in Reutlingen im Juli als Frau definiert und für einen quotierten Frauenplatz für den Vorstand kandidiert. Hintergrund dieses Schrittes war das Frauenstatut im Grundsatzprogramm der Grünen. Das sieht vor, daß alle Menschen das Recht haben, ihr Geschlecht zu definieren. Demnach, so heißt es weiter, gelten alle Personen als Frauen, die sich so definieren.
Pläne der Grünen für ein „Selbstbestimmungsgesetz“ haben außerdem zum Inhalt, daß schon 14jährige auf dem Standesamt ihren „Geschlechtswechsel beantragen können. Allison, selbst Vater von zwei Töchtern, zeigte sich besorgt, daß Männer das ausnutzen könnten. So sagte er dem Magazin Emma: „Jeder 16jährige Schüler könnte sich als Frau definieren und in die Mädchendusche gehen.“
Transsexuelle Grüne ziehen in Bundestag ein
Bislang war Alison als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der baden-württembergischen Grünen-Landtagsabgeordneten Cindy Holmberg angestellt. Nach der Aufregung und Berichterstattung über den „Geschlechtswechsel“ ihres Mitarbeiters kündigte sie ihm im vergangenen Monat. Gegenüber Emma sagte sie: „Es ist richtig, daß ich Herrn Allison im September ordentlich gekündigt habe. Bei der persönlichen Übergabe der Kündigung habe ich ihm die Gründe mündlich dargelegt.“ Näheres wollten weder Holmberg noch Allison dem Magazin sagen. Auch der Reutlinger Kreisverband und der queerpolitische Sprecher der Grünen im Stuttgarter Landtag, Oliver Hildenbrand, verzichteten demnach auf Stellungnahmen.
Unterdessen zogen bei der Bundestagswahl mit Nyke Slawik und Tessa Ganserer zwei Transsexuelle für die Grünen in den Bundestag ein. Ganserer hat bislang keine Änderung der Angaben in ihrem Geburtenregister vorgenommen. Dort steht als Geschlechtsangabe „männlich“, jedoch definiert Ganserer sich als Frau.