BERLIN. Der Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommern soll Informationen über den Attentäter vom Breitscheidplatz, Anis Amri, zurückgehalten haben. Ein Mitarbeiter der Behörde habe sich bei der Bundesanwaltschaft gemeldet, die nun Akten aus Mecklenburg-Vorpommern für entsprechende Ermittlungen heranzieht, berichtete die Süddeutsche Zeitung.
Demnach hatte ein V-Mann den Verfassungsschutz nur wenige Wochen vor dem Anschlag auf eine Verbindung zwischen Amri und einem Waffenhändler aus Norddeutschland hingewiesen. Dieser habe zuvor bereits mehrfach Waffen für Terroristen beschafft. Dieser Hinweis sei jedoch nicht beim ermittelnden Bundeskriminalamt angekommen, da ein ranghoher Mitarbeiter des Landesverfassungsschutzes die Weitergabe der Information untersagt habe, mit der Begründung sie sei „unglaubwürdig“.
Attentäter war Verfassungsschutz bekannt
Im Oktober 2019 hatte sich ein Mitarbeiter der Behörde bei der Bundesanwaltschaft gemeldet und um eine Befragung gebeten. Diese sei mittlerweile erfolgt und werde nun mit den herangezogenen Akten ausgewertet.
Anis Amri war am 19. Dezember 2016 mit einem LKW in den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast und hatte dabei zwölf Personen getötet. Nach dem Attentat stellte sich heraus, daß Amri dem Verfassungsschutz bekannt und als Gefährder eingestuft worden war. (zit)