BERLIN. Die Grünen haben sich für einen höheren Frauenanteil bei Hilfseinsätzen der Vereinten Nationen (Uno) ausgesprochen. Es sei „völlig unverständlich und absolut unzureichend“, daß sich die Zahl der entsendeten Frauen an einer Hand abzählen lasse, sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionschefin Agnieszka Brugger am Dienstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Durch eine weibliche Verstärkung würden die Erfolgsaussichten bei schwierigen Friedensmissionen gesteigert.
Die Beteiligung von Frauen führe dazu, daß Konflikte schneller gelöst würden. Zudem ermögliche sie, besser auf die Bedürfnisse vor Ort einzugehen. Frauen seien in „vielen politischen Prozessen unterrepräsentiert und gleichzeitig in vielen Kriegen sehr häufig von sexualisierter Gewalt betroffen, die schwere Traumata“ hervorrufe, mahnte Brugger. Die betroffenen Frauen bräuchten weibliche „Partnerinnen und Sicherheitskräfte, die sie in ihren Anliegen und Rechten unterstützen“.
Dennoch sei der Frauenanteil im Bundeswehr-Kontingent sowie unter Polizisten für Uno-Einsätze zu gering. Laut dem Auswärtigen Amt sind vier der elf von Deutschland in Hilfseinsätze entsandten Polizisten weiblich, wie aus einer in einer Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervorgeht, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt. Die Bundeswehr melde für die vier Uno-Missionen im Süd-Sudan, Darfur, dem Libanon und Mali 1.017 Soldaten. Darunter seien 17 Frauen. (zit)