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Nordrhein-Westfalen: Sozialbetrüger beziehen dutzendfach illegal Kindergeld

Nordrhein-Westfalen: Sozialbetrüger beziehen dutzendfach illegal Kindergeld

Nordrhein-Westfalen: Sozialbetrüger beziehen dutzendfach illegal Kindergeld

Kindergeld-Antrag
Kindergeld-Antrag
Kindergeld-Antrag: Familien aus Südosteuropa beziehen zu Unrecht Kindergeld in zweistelliger Millionenhöhe Foto: picture alliance/imageBROKER
Nordrhein-Westfalen
 

Sozialbetrüger beziehen dutzendfach illegal Kindergeld

Ermittler in Nordrhein-Westfalen haben einen Betrügerring ausgehoben, der in dutzenden Fällen Kindergeld nach Südosteuropa abzwackte. Mehrere Familien in Krefeld erhielten Geld für rund 90 Kinder, obwohl diese gar nicht in der Stadt lebten.
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KREFELD. Ermittler in Nordrhein-Westfalen haben einen Betrügerring ausgehoben, der in dutzenden Fällen Kindergeld nach Südosteuropa abzwackte. Mehrere Familien in Krefeld erhielten Geld für rund 90 Kinder, obwohl diese gar nicht in der Stadt lebten, berichtet die Rheinische Postunter Berufung auf Sicherheitskreise. Demnach soll ein Schaden in Millionenhöhe entstanden sein.

Die Behörden seien den Betrügern aus Bulgarien und Rumänien auf die Spur gekommen, weil die Polizei Daten von Jugend- und Schulamt sowie vom örtlichen Jobcenter analysierte. Auch der Oberbürgermeister, die Staatsanwaltschaft und die Familienkasse waren in die Ermittlungen involviert. Die Polizei kontrollierte anhand der Daten die Anwesenheit der gemeldeten Kinder und trafen diese nicht an.

Die Durchsuchungen fanden dem Bericht zufolge bereits vor einem halben Jahr statt, allerdings werden sie nach wie vor unter Verschluß gehalten. Die Gründe dafür seien nicht bekannt. Das Innenministerium bestätigte die Informationen: „Es gab eine gemeinsame Aktion von Polizei und Stadt Krefeld im Zusammenhang mit Kindergeldzahlungen. Dabei wurden Kinder, die eigentlich dort sein sollten, nicht angetroffen.“

Zweistellige Millionenhöhe allein in Nordrhein-Westfalen 

Allein in Nordrhein-Westfalen bezögen Familien aus Südosteuropa zu Unrecht Kindergeld in zweistelliger Millionenhöhe, schätzten Ermittler. „Es wird Kindergeld mit einer gefälschten Meldeadresse beantragt. Darin wird verschleiert, daß die Kinder gar nicht in Deutschland, sondern im Ausland leben“, teilte eine Sprecherin der Duisburger Staatsanwaltschaft dem Blatt mit.

Erst vor wenigen Tagen war eine Rumänin am Düsseldorfer Flughafen festgenommen worden. Ihr wird vorgeworfen, 40.000 Euro Kindergeld kassiert haben, die ihr eigentlich nicht zustanden. Die Frau soll 2014 für ihre sechs Kinder unter Angabe der falschen Anschrift Kindergeld bei der Familienkasse Duisburg beantragt haben. Drei Jahre später kam heraus, daß sie keinen festen Wohnsitz in Deutschland hatte.

Legale Kindergeldzahlungen auf Rekordhoch

Auch die legalen Kindergeldzahlungen ins Ausland nehmen zu. Im vergangenen Jahr hatten diese Beträge mit rund 536 Millionen Euro einen neuen Höchststand erreicht. Insgesamt zahlte die Bundesagentur für Arbeit für 291.000 Kinder, berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf das Bundesfinanzministerium.

Im Vergleich zu 2017 erhöhte sich der Gesamtbetrag demnach um gut 200 Millionen Euro. Der Großteil des Geldes werde nach Polen überwiesen. Aber auch die Zahl der davon profitierenden Kinder in Rumänien steige. (ls)

Kindergeld-Antrag: Familien aus Südosteuropa beziehen zu Unrecht Kindergeld in zweistelliger Millionenhöhe Foto: picture alliance/imageBROKER
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