DRESDEN. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat Kritik an den „Fridays for Future“-Demonstrationen zurückgewiesen. „Ich empfinde das nicht als zivilen Ungehorsam. Es ist eine Form von Artikulation, die Aufmerksamkeit erzeugen soll“, sagte der Christdemokrat dem Evangelischen Pressedienst. So seien junge Leute eben. Er halte das für sehr normal.
Die Politik solle die Anliegen der Jugendlichen ernst nehmen. Aus diesem Grund werde er am 22. Juni mit sächsischen Schülern eine Klimakonferenz abhalten, an der sich auch Experten beteiligten, die bereits die Bundesregierung beraten hätten. Bei dem Treffen solle ein Aktionsplan für den Klimaschutz erarbeitet werden.
Kretschmer: Christen müssen Schöpfung bewahren
„Für uns als Christen ist es eine Selbstverpflichtung, die Schöpfung zu bewahren.“ Daher sehe er keinen Grund, den Schülerprotesten skeptisch gegenüberzustehen, betonte der CDU-Politiker.
Da die Demonstranten einen Kohleausstieg bereits für das Jahr 2030 forderten, sei es gut, nun das Gespräch zu suchen. Die Kohlekommission der Bundesregierung hatte sich für ein Ende der Kohleförderung 2038 ausgesprochen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die „Fridays for Future“-Bewegung in der Vergangenheit wiederholt gelobt. Die Schülerproteste gehen auf die Schwedin Greta Thunberg zurück, die freitags die Schüle schwänzt, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. Auch in Deutschland folgen mittlerweile tausende Schüler ihrem Beispiel. (ag)