HANNOVER. Die Kriminalpolizei Hannover ermittelt gegen den Geschäftsführer des dortigen Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), Mohamed Abou-Taam, wegen Veruntreuung. „Wir ermitteln wegen des Verdachts der Untreue in einem besonders schweren Fall, Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Thomas Klinge, der Bild-Zeitung.
Es soll um insgesamt drei Millionen Euro aus einem Flüchtlingsetat gehen. Es habe mehrere Durchsuchungen im Raum Hannover gegeben. Dabei seien umfangreiche Unterlagen beschlagnahmt worden. Seit Mittwoch sitze der Verdächtige in Untersuchungshaft. Er bestreite die Vorwürfe.
Bundesgeschäftsführung lehnt Stellungnahme ab
Der Bundesgeschäftsführer des ASB, Ulrich Bauch, teilte mit: „Solange die Ermittlungen laufen, werden wir zu dem Verdacht keine Stellung beziehen.“ Zugleich kündigte er an, Abou-Taam werde von seiner bisherigen Position abberufen und gekündigt.
Der Arbeiter-Samariter-Bund ist als Rettungsdienst, in der Pflege und im Katastrophenschutz tätig. Daneben engagiert sich die Organisation auch in der Flüchtlingshilfe. Im vergangenen Oktober sorgte der ASB für Schlagzeilen, als er sich weigerte, Erste-Hilfe-Kurs für AfD-Mitarbeiter abzuhalten. (ag)