BERLIN. Der Anteil an Ausländern unter Straftatverdacht hat sich im vergangenen Jahr auf hohem Niveau stabilisiert. Machten 2017 Nicht-Deutsche noch 30,4 Prozent aller Tatverdächtigen aus, waren es im vergangenen Jahr 30,5 Prozent. Das geht aus der am Dienstag von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor. Noch vor zehn Jahren lag der Anteil bei 18,9 Prozent.
„Zuwanderer“, darunter faßt die PKS Asylbewerber, Asylberechtigte, Gedultete und Illegale, sind mit 8,6 Prozent der Tatverdächtigen überproportional vertreten. Insgesamt ist die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen. Mit 5,55 Millionen Delikten – darunter 5,4 Millionen ohne ausländerrechtliche Vergehen – erreicht die Statistik den niedrigsten Wert seit 1992. Die Zahl der Straftaten ging dabei – mit Ausnahme Bayern – in allen Bundesländern zurück. „Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt“, faßte Seehofer zusammen.
Rauschgiftkriminalität spiegelt sich nicht wider
Bei einem Drittel aller Verbrechen handelt es sich um Diebstähle. Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist derweil unter die Marke von 100.000 gefallen – der niedrigste Wert seit über 20 Jahren. Für 2018 sind laut PKS 97.504 solcher Straftaten registriert worden, was einem Rückgang von 16,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Gleichzeitig räumt das BKA ein, daß die Statistik die tatsächliche Kriminalitätslage in Deutschland nicht vollständig abbildet. Der Bericht beleuchte „nur die Kriminalität, die die Polizei im vergangenen Jahr aus ihrer Sicht zu Ende bearbeitet hat“, kritisiert auch der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Sebastian Fiedler, gegenüber Phoenix.
Insbesondere den Entwicklungen in der Rauschgiftkriminalität werde die PKS nicht im Ansatz gerecht. „Wir stellen fest, daß wir es derzeit mit einer Rauschgiftschwemme zu tun haben, weil wir nicht viele Ressourcen in diesem Bereich einsetzen, uns aber dennoch die Drogen buchstäblich vor die Füße fallen.“ Ähnlich äußerte sich auch der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Bundestag, Bernd Baumann. „Die gefühlte Kriminalität hat oft mehr mit der Wirklichkeit zu tun als die Statistik“, sagte er der JUNGEN FREIHEIT. (ha/tb)