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Podiumsdiskussion in Wien: Broder: „Deutschland ist ein Irrenhaus“

Podiumsdiskussion in Wien: Broder: „Deutschland ist ein Irrenhaus“

Podiumsdiskussion in Wien: Broder: „Deutschland ist ein Irrenhaus“

Broder Strache
Broder Strache
Der Publizist Henryk M. Broder (r.) und Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) (l.) während der Podiumsdiskussion Foto: picture alliance/APA/picturedesk.com
Podiumsdiskussion in Wien
 

Broder: „Deutschland ist ein Irrenhaus“

Der Publizist Henryk M. Broder hat scharfe Kritik an den inneren Verhältnissen in Deutschland geäußert. Gesellschaftlich relevante Probleme würden nicht behandelt und der gesellschaftliche Zusammenhalt sei gefährdet, sagte er während einer Podiumsdiskussion in Wien, an der auch Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache teilnahm.
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WIEN. Der Publizist Henryk M. Broder hat scharfe Kritik an den inneren Verhältnissen in Deutschland geäußert. Anstatt die Herausforderungen anzugehen, vor denen das Land stehe, beschäftige man sich lieber mit Scheinproblemen. „Wir reden nicht über die wirklichen Probleme, sondern erfinden künstliche, wie genderneutrale Toiletten“, sagte er während einer Podiumsdiskussion in Wien. Vor diesem Hintergrund äußerte Broder: „Deutschland ist ein Irrenhaus. Könnte man die Bundesrepublik überdachen, wäre es eine geschlossene Anstalt.“

Zudem sehe er den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland gefährdet. Statt Integration bedürfe es eines Minimalkonsenses, doch den gebe es nicht mehr, beklagte er während der Veranstaltung mit dem österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ).

Islam dominiere den öffentlichen Diskurs

Anlaß der Diskussionsrunde war die Vorstellung des Buches „Islamischer Antisemitismus“ des Politikwissenschaftlers Michael Ley. Mit Blick auf Deutschland betonte Broder vor den rund 700 Zuhörern, der Islam sei keine Frage der Höhe des Bevölkerungsanteils. „Der Islam dominiert den öffentlichen Diskurs. Er ist das Thema Nummer eins.“

In der Diskussion über zugewanderten Judenhaß äußerte er: „Der Treibriemen des heutigen Antisemitismus“ seien die Araber. Zusätzlich erinnerte er an verschiedene Ausprägungen wie wirtschaftlichen, linken oder rechten Antisemitismus.

Kardinal Marx gebe abendländische Tradition auf

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Kritik äußerte Broder auch am Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, der im Januar den Begriff „christliches Abendland“ verworfen hatte. So gehe ein Stück abendländischer Tradition verloren und Marx gebe eine der Grundlage des Christentums auf. Zu welchen Werten sollten sich Moslems in Europa bekennen, wenn die Europäer keine mehr hätten, fragte er rhetorisch.

An der Diskussion nahmen neben Broder, Strache und Ley auch der Vorsitzende der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich, Birol Kilic, teil. Strache stellte klar, daß sich Antisemitismus nicht hinter dem Mantel der Religion verstecken dürfe. Kilic nahm die Mehrheit der österreichischen Moslems in Schutz. Er räumte jedoch ein, daß einige islamische Glaubenseinrichtungen eine politische Agenda verfolgten. (ag)

Der Publizist Henryk M. Broder (r.) und Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) (l.) während der Podiumsdiskussion Foto: picture alliance/APA/picturedesk.com
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