NÜRNBERG. Der Chef der Bundesagentur für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Hans-Eckhard Sommer (CSU), will mit Sammelflügen dem Problem gescheiterter Abschiebungen begegnen. „Es ist nicht hinnehmbar, daß im vergangenen Jahr 30.000 Abschiebungen gescheitert sind“, stellte Sommer gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe klar.
Auch „Ausreisegewahrsam und Abschiebehaft” seien eine „wichtige Unterstützung” für die Behörden. „Wir müssen den Polizisten bei ihren ohnehin sehr schwierigen Abschiebeeinsätzen helfen”, forderte er.
246.000 ausreisepflichtige Ausländer in Deutschland
Es sei „immer problematisch, Personen auf regulären Linienflügen abzuschieben”. Häufig weigerten sich die Piloten, zudem sei der Verwaltungsaufwand hoch. Stets müßten Polizisten diese Flüge begleiten. „Die Sammelabschiebungen sind hier die Lösung.”
Derzeit halten sich in Deutschland rund 246.000 ausreisepflichtige Ausländer auf. In 145.000 Fällen handelt es sich dabei um Personen mit abgelehntem Asylantrag, von denen aber wiederum 119.000 über eine Duldung verfügen und deswegen derzeit nicht abgeschoben werden könne. Im ersten Halbjahr 2019 kam es in Deutschland zu 11.500 Abschiebungen. (tb)