ALTENSTADT. Der Ortsbeitrat von Altenstadt-Waldsiedlung hat den NPD-Politiker Stefan Jagsch am Dienstag abend als Ortsvorsteher abgesetzt. Mit sieben zu eins Stimmen wählte er Tajtana Cyrulnikov ins Amt, berichtete die Wetterauer Zeitung.
Bei dem Vorgang handelte es sich demnach nicht um eine Abwahl, sondern eine Abberufung. Die Einwände von Jagsch, seine „Abwahl“ müsse geheim erfolgen, lehnte Bürgermeister Norbert Syguda (parteilos) mit Verweis auf die Hessische Gemeindeordnung ab.
Die Sitzung fand unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt. Polizisten und ein Sicherheitsdienst waren in dem hessischen Ort im Einsatz.
Klingbeil nennt Wahl von Jagsch „unfaßbar“
Jagsch war Anfang September mit den Stimmen der anderen Parteien als Ortsvorsteher gewählt worden. Als Begründung gab ein CDU-Vertreter später an, Jagsch sei der Einzige, der E-Mails schreiben könne. Nach der Wahl hatte der NPD-Politiker Morddrohungen erhalten. Er beklagte, die anderen Partein hätten das nicht verurteilt.
Das Votum hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Unter anderem hatte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer gefordert, die Wahl rückgängig zu machen. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil nannte den Wahlausgang damals „unfaßbar“. (ag)