BERLIN. Mehrere zehntausend Menschen haben am Sonnabend in Berlin unter dem Motto #unteilbar gegen einen vermeintlichen Rechtsruck in der Gesellschaft und für grenzenlose Einwanderung demonstriert. Laut Veranstaltern beteiligten sich 150.000 Personen an den Protesten. Die Polizei sprach von mehreren Zehntausend, wollte jedoch keine genauen Zahlen nennen.
Unfassbar, so sieht es gerade an der Siegessäule aus und das Ende der Demo ist immer noch auf der Leipziger Straße #unteilbar pic.twitter.com/4XJ66wBYGN
— Bündnis unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung (@Unteilbar_) 13. Oktober 2018
Als die Spitze des Demonstrationszugs das Brandenburger Tor erreichte, waren allerdings immer noch Teilnehmer am Startpunkt auf dem Alexanderplatz. Zwischen beiden Orten liegen gut zwei Kilometer. Ziel war die Siegessäule am Großen Stern im Berliner Tiergarten. Zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor ist auch immer die sogenannte Fanmeile zu Fußball-Weltmeisterschaften.
„Alle Menschen haben gleichen Anspruch auf Unterstützung“
Wir warten darauf, dass es los geht. Für eine freie Gesellschaft ohne Hass heute mit zehntausenden Menschen auf der Straße in Berlin. #unteilbar pic.twitter.com/l5M3ZyRLLo
— Grüne im Bundestag ???️? (@GrueneBundestag) 13. Oktober 2018
„Wir sind wahnsinnig zufrieden mit der Resonanz“, sagte Felix Müller von der Initiative „unteilbar“ der Nachrichtenagentur dpa. Außenminister Heiko Maas (SPD) nannte es ein „großartiges Signal“, daß sich so viele an den Protesten beteiligt hätten. Bereits vor der Demonstration hatte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe gesagt: „Wir lassen uns nicht spalten – von rechten Populisten schon gar nicht.“ Auf der Abschlusskundgebung sollten unter anderem Herbert Grönemeyer, Dirk von Lowtzow und Konstantin Wecker auftreten.
.@CanselK: Wir setzen heute ein Zeichen für eine vielfältige, tolerante und offene Gesellschaft. #unteilbar pic.twitter.com/fbnru0pJb8
— SPD im Bundestag (@spdbt) 13. Oktober 2018
Der Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, erteilte einer nationalen Sozialpolitik, wie sie von Rechtspopulisten teils propagiert werde, eine Absage. „Alle Menschen haben den gleichen Anspruch auf Unterstützung“, betonte Schneider. „Worauf die Rassistinnen abzielen, ist nicht nur Ausgrenzung, sondern eine Gesellschaft, die unfrei ist, in der man nicht mehr atmen kann.“
Auch wir sind #unteilbar : @Paritaet und @der_zmd pic.twitter.com/kjzKIsGKWZ
— Ulrich Schneider (@UlrichSchneider) 13. Oktober 2018
Aufgerufen zu dem Protestmarsch hatten zahlreiche linker Gruppen, Sozialverbände und Migranten-Organisationen, darunter der DGB, die Gewerkschaft Verdi, Amnesty International und der Zentralrat der Muslime in Deutschland. Allerdings wurde die Initiative auch von mehreren linksextremistischen und auch gewaltbereiten Gruppierungen mitgetragen. Anmelder der Demonstration war beispielsweise ein Anwalt der linksextremen Gefangenen-Organisation „Rote Hilfe“. Dies war auch der Grund, warum sich die CDU nicht an dem Bündnis beteiligte. (krk)