BERLIN. Die Zahl ausländischer Kindergeldempfänger hat einen neuen Höchststand erreicht. Im Juni diesen Jahres wurde für 268.336 Kinder außerhalb Deutschlands Kindergeld gezahlt, meldet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Zahlen der Bundesregierung.
Ende 2017 lag die Zahl demnach noch bei 243.234 und 2016 Vorjahr bei 232.189 Empfängern in der EU. Gerade Familien aus Osteuropa nutzten die Möglichkeit, Kindergeld zu bekommen.
Mehrere Oberbürgermeister warnen vor einer gezielten Einwanderung in die Sozialsysteme und fordern die Bundesregierung zum Handeln auf. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) sagte: „Die Bundesregierung verschläft dieses Problem, sie muß endlich etwas dagegen tun, daß es Armutsflüchtlinge in Europa gibt.“
Schlepper bringen Zigeuner in betroffene Städte
Link machte Schlepper für sie Situation verantwortlich. Sie würden gezielt Sinti und Roma nach Duisburg bringen. Dort mieteten sie heruntergekommene Wohnungen, damit sie einen Wohnsitz zum Bezug des Kindergeldes angeben könnten.
Er schilderte die Entwicklung in der Ruhrgebietsstadt. „Wir haben derzeit rund 19.000 Menschen aus Rumänien und Bulgarien in Duisburg, Sinti und Roma. Vor knapp sechs Jahren, 2012, hatten wir erst 6.000 in Duisburg.“
Städtetag plädiert für Reform
Derzeit fielen monatlich Kosten in Höhe von mehr als 50 Millionen Euro für die ausländischen Leistungsempfänger an. Pro Jahr seien es weit über 600 Millionen Euro.
Vor dem Hintergrund der neuen Rekordzahlen plädiert der Deutsche Städtetag für eine Reform des Zahlungssystems. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy fordert, daß sich das Kindergeld an dem Lebensniveau der Länder orientieren sollte, in denen die Kinder lebten. (ag)