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Buchvorstellung: Sarrazin fordert Diskussion über politischen Islam

Buchvorstellung: Sarrazin fordert Diskussion über politischen Islam

Buchvorstellung: Sarrazin fordert Diskussion über politischen Islam

Sarrazin
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Thilo Sarrazin bei der Vorstellung seines Buchs in Berlin Foto: picture alliance/Kay Nietfeld/dpa
Buchvorstellung
 

Sarrazin fordert Diskussion über politischen Islam

Thilo Sarrazin sorgt mit seinem neuen Buch über die schleichende Islamisierung Deutschlands erneut für Wirbel. Auch ertönen wieder Rufe nach einem Rauswurf aus der SPD. Sein Parteifreund, der frühere Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln Heinz Buschkowsky, verteidigt Sarrazin jedoch.
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Unter demonstrativer Präsenz von Polizeibeamten und Personenschützern hat der Erfolgsautor Thilo Sarrazin am Donnerstag sein neues islamkritisches Buch präsentiert. Darin warnt er eindringlich vor den Folgen der schleichenden Islamisierung in Deutschland.

Vor der Hauptstadtpresse in Berlin hatte es, sicher zum Mißfallen des Willy-Brandt-Hauses, SPD-Parteifreund Heinz Buschkowsky übernommen, die bereits vor Erscheinen kritisierte Streitschrift „Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ zu besprechen.

Der frühere Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln berichtete aus eigener beruflicher Erfahrung, daß der „Bildungserwerb“ moslemischer Jugendlicher ausgesprochen gering sei. Ausdrücklich sprach er Sarrazin das Recht zu, „ein Buch zu schreiben, das mißbraucht wird“.

„Eingeengte Intellektualität“

Thilo Sarrazin: Feindliche Übernahme. Jetzt im JF-Buchdienst vorbestellen

Damit spielte er auf Äußerungen aus den Reihen der Grünen, aber auch aus seiner eigenen Partei an, die das Buch ohne vorherige Lektüre heftig kritisiert hatten. So war von einem „Brandbeschleuniger für Haß und Gewalt“ die Rede. Dies zeuge von „eingeengter Intellektualität“, befand Buschkowsky. Offenbar an die Adresse der rund 100 Journalisten war dessen Hinweis gerichtet, die „professionellen Demokratieversteher“ hätten auch ihm einst bedeutet, „die Meinungsfreiheit hat Grenzen“.

Das Sarrazin von der SPD-Spitze angedrohte Parteiausschlußverfahren bezeichnete der Sozialdemokrat als einen „unmöglichen Vorgang“. Es wäre im übrigen längst eingeleitet, hätte der Autor die Entwicklung in den Städten so beschrieben, wie diese wirklich sei, „nämlich zum Teil schlimmer“.

Deutliche Zweifel äußerte Buschkowsky allerdings an Sarrazins Forderung, abgelehnte Asylanten notfalls mit militärischen Mitteln in deren Herkunftsländer zurückzubringen. Dies sei eine gewagte These. Den Verwaltungsrechtsweg im Asylverfahren abzuschaffen, wie es der Autor vorschlägt, hält Buschkowsky aufgrund der Rechtsstaatsgarantie für unrealistisch. Skeptisch bewertete er auch Sarrazins These, der Islam sei aufgrund der hohen Geburtenrate „langfristig auf dem Weg zur Mehrheitsreligion“. „Lieber Thilo, ich glaube das nicht.“

Kritik von Journalisten ist Sarrazin egal

Dieser Trend könne abbrechen, räumte dieser ein, doch gebe es dafür keine Indikatoren. Seiner Partei, der SPD, warf Sarrazin indirekt eine Mitschuld an der Existenz der AfD vor. Diese wäre heute nicht im Bundestag vertreten, hätte die SPD 2010 seine Analyse in dem Beststeller „Deutschland schafft sich ab“ gelesen, statt ihn zur „bürgerlichen Unperson“ zu erklären.

Jetzt müsse es eine politische Diskussion über den Islam geben. Wie der 73jährige mit der geballten Kritik an seinem Buch umgehe, wollte ein Journalist in der anschließenden Fragerunde wissen. „Mir könnte nichts gleichgültiger sein, als das, was Menschen über mich denken, die ich nicht kenne.“

Thilo Sarrazin bei der Vorstellung seines Buchs in Berlin Foto: picture alliance/Kay Nietfeld/dpa
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