Anzeige
Anzeige

Islam-Debatte: Safranski: Es gibt keine Pflicht zur Fremdenfreundlichkeit

Islam-Debatte: Safranski: Es gibt keine Pflicht zur Fremdenfreundlichkeit

Islam-Debatte: Safranski: Es gibt keine Pflicht zur Fremdenfreundlichkeit

Safranski
Safranski
Rüdiger Safranski Foto: picture alliance/dpa
Islam-Debatte
 

Safranski: Es gibt keine Pflicht zur Fremdenfreundlichkeit

Der Schriftsteller Rüdiger Safranski hat vor einem Erstarken des politischen Islam in Europa gewarnt. Dieser sei der westlichen Lebensweise feindlich gesinnt und bedrohe diese. Gleichzeitig warnte Safranski, die AfD als rechtsradikale Partei zu stigmatisieren.
Anzeige

Wallasch, Medien, Gesicht

HAMBURG. Der Schriftsteller Rüdiger Safranski hat vor einem Erstarken des politischen Islam in Europa gewarnt. „Der politische Islam ist unserer Lebensform feindlich gesinnt“, sagte Safranski dem Spiegel. Dabei gehe es nicht um den einzelnen Moslem, der seinen Glauben lebe, sondern um den politischen Islam an sich. Wer diesen nicht bekämpfe, werde ihn mit Recht fürchten müssen. In dieser Hinsicht mache Europa derzeit keine gute Figur.

In den kommenden Jahren werde die islamische Masseneinwanderung die entscheidende Aufgabe sein, die es zu meistern gelte. Angesichts riesiger Migrantenströme stelle sich die Frage, ob sich die liberale Gesellschaft auch künftig aufrechterhalten lasse. „Und ich befürchte, wir werden es bei der gegenwärtigen Blauäugigkeit nicht können“, warnte der Schriftsteller. Das „inflationäre Geschwätz von Fremdenfeindlichkeit und Islamophobie“ müsse deshalb endlich aufhören, forderte Safranski. Damit werde das Denken blockiert. Die bestehenden Probleme müßten realistisch betrachtet und benannt werden.

Verantwortungsloses Gleichsetzen von konservativ und Nazi

Es gebe keine „Pflicht zur Fremdenfreundlichkeit, sondern die Pflicht zur Hilfsbereitschaft und zur wechselseitigen Höflichkeit, vor allem aber die Pflicht, das Maß der Verträglichkeit zu bedenken“, betonte der Literaturwissenschaftler. „Festzuhalten bleibt jedenfalls: je größer der Zustrom, umso geringer die Chance der Integration.“

Safranksi warnte zudem davor, konservative Positionen vorschnell mit rechtsradikal gleichzusetzen. „Konservativ ist, wer die Gewaltenteilung in allen Bereichen ernst nimmt.“ Er hoffe deshalb, „daß man nicht weiterhin den Fehler begeht, den man im Moment laufend begeht: die AfD zu einer rechtsradikalen Partei zu machen.“ Es gehe um das Erwachen des konservativen Bewußtseins. „Ich warne vor den Gleichsetzungsdelirien: konservativ gleich rechts gleich rechtsextrem gleich Nazi. Das ist verantwortungslos. Dagegen muß unser Interesse sein, dem Konservativismus zu helfen, daß er seriös wird.“ (krk)

Rüdiger Safranski Foto: picture alliance/dpa
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag