Niedersachsen: Osnabrücker Asta verteilt Stoffbeutel mit linksextremer Parole

Der Asta der Universität Osnabrück verbreitet antideutsche, linksextreme Parolen unter Erstsemestern Foto: (c) dpa

Niedersachsen

Osnabrücker Asta verteilt Stoffbeutel mit linksextremer Parole

Die Junge Union Osnabrück hat dem Allgemeinen Studentenausschuß (Asta) der dortigen Universität die Verbreitung linksextremer Parolen vorgeworfen. Hintergrund ist ein vom Asta ausgeteilter Stoffbeutel mit dem Aufdruck: „Für Deutschland keinen Finger krumm, 20 Semester Minimum“. Kritik kommt auch von der Liberalen Hochschulgruppe.

OSNABRÜCK. Die Junge Union Osnabrück hat dem Allgemeinen Studentenausschuß (Asta) der dortigen Universität die Verbreitung linksextremer Parolen vorgeworfen. Grund ist die Verteilung eines Stoffbeutels mit dem Aufdruck: „Für Deutschland keinen Finger krumm, 20 Semester Minimum“, berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung. Der mit Infomaterial gefüllte Beutel war tausendfach an die Studienanfänger ausgeteilt worden.

Die Junge Union (JU) der Universitätsstadt kritisierte den Slogan als „reine Zumutung“. Die Studentenvertretung sei nur noch von politischen Radikalen besetzt. „Wer mit antideutschen Slogans bei einer Ersti-Woche wirbt, der hat an einer deutschen Hochschule keinerlei Berechtigung mehr, sich als ausführendes Organ der Studentenschaft präsentieren zu dürfen“, sagte JU-Vorsitzender Christopher Peiler.

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„Die antideutsche und linksextreme Propaganda ist sicher nicht im Interesse der Mehrheit der Studenten – und dennoch mußten alle Studenten diesen Quatsch bezahlen.“ Der Asta wird von den Semesterbeiträgen der Studenten finanziert. Die JU beklagte, das Gremium sei ein politisches Relikt und verursache nur noch Kosten. Daher sollte es abgeschafft werden.

Asta verteidigt Kapitalismuskritik

Die Liberale Hochschulgruppe bemängelt zudem den Inhalt des Stoffbeutels. In dem Infomaterial werde „für den strikten Kampf gegen den Kapitalismus mit ausschließlicher Hervorhebung von Hochschulgruppen des linken Spektrums“ geworben, äußerte der Vorsitzende der Liberalen, Julian Krauskopf. Zudem vermittle der 20-Semester-Spruch ein falsches Bild vom Studium. „Es sollte doch gerade das Ziel sein, das Studium möglichst in Regelstudienzeit abzuschließen.“

Der Asta wies die Kritik zurück. Das Infomaterial diene der politischen Bildung der Erstsemester und gebe einen Überblick über die Arbeit der Studentenschaft. Der 20-Semester-Spruch solle zum Nachdenken über Leistungsdruck, Studiengebühren, Bafög-Leistungen und drohende Zwangsexmatrikulationen anregen. „Die Kritik der real existierenden, also der kapitalistischen Gesellschaft und ihrer Ausformungen ist explizit Aufgabe des Asta“, heißt es in einer Stellungnahme des Gremiums. (ag)

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Kommentare

Yahel sagt:

31. Oktober 2018 um 13:41 Uhr

„..„Für Deutschland keinen Finger krumm, 20 Semester Minimum“..“

Diese Haltung erinnert mich an das Verhalten einiger Kollegen in den gewerkschaftlichen Hochzeiten der 1980er Jahre. Die meinten daß ihr Monatslohn dafür sei, daß sie morgens um 7:15 Uhr auf den Betriebshof gefahren kommen und es für Arbeit noch etwas extra geben müsse. Die Gewerkschaften hatten bis dahin ein Entschädigungsunwesen etabliert, in dem fast jeder Handgriff zu einer Entschädigung führte, die mit Kennzahlen auf dem Tagesbericht aufzuführen waren. Keiner von denen kam auf die Idee, daß er ab 7:15 Uhr auf dem Weg zu seiner Baustelle sein sollte.
Zu diesem Fall hier stelle ich mir vor, die AfD hätte sich, ähnlich wie die JU, zu diesen Vorgängen geäußert, dann wäre das sicher wieder die Hetze von Rechtspopulisten sei, die diesen Asta-Ausspruch gegen Studierende instrumentalisiere.
Frank Gockel sagt:

31. Oktober 2018 um 13:11 Uhr

Da wir Steuerzahlen den Spaß bezahlen sollten wir auch die Möglichkeit haben bei einer derartigen Aufforderung zur Steuerverschwendung die Federführenden Damen und Herren ins "grausame" Arbeitsleben zu entlassen. Und zwar OHNE Studienabschluss.
Universitäten und Hochschulen, die von Steuergeldern finanziert werden, sind ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.
Wir zahlen den Löwenanteil und die Ausgebildeten stärken unsere Wirtschaft und unser Staatswesen.
Wem das nicht passt der hat seinen Anspruch auf ein Studium verwirkt. Punkt.
Da es sich aber bei den Leuten größtenteils um Elitennachwuchs handelt wird das natürlich nicht passieren.
Mir wäre es persönlich lieben ein zweier Abitur Arbeiterkind zum Medizinstudium zuzulassen, als ein Einser Abitur Elitenbalg.
Denn wer von den Beiden wird wohl eher Landarzt?
Wenn jemand die Gesellschaft zerstören will kann es nicht sein das er davon partizipiert.
1. Kersti Wolnow sagt:
  
  31. Oktober 2018 um 15:30 Uhr
  
  Werter Frank Gockel, so lief das in der DDR, wenigstens im Bildungswesen hätte sich die BRD 90 etwas abgucken können. Jeder Student bekam dort monatlich 180 MDN vom Staat geschenkt für den Lebensunterhalt, das Studium war wie die Schule kostenlos, Bücher mußten aber gekauft werden, es sei denn, der Vater verdiente zuviel (wie meiner), denn ich bekam nichts, das zahlten die Eltern. Das Essen in der Mensa war so billig, daß ich mich nicht erinnern kann und der Platz im Wohnheim, huch—-Gutmenschen, Luft anhalten– bis zu 8 Leuten im Schlafsaal 10 MDN im Monat. Meine Mitabiturienten haben alle ihr Diplom gemacht, sind bis heute in ihren Berufen tätig.
Carsten Schulz sagt:

31. Oktober 2018 um 12:56 Uhr

„Die Kritik der real existierenden, also der kapitalistischen Gesellschaft und ihrer Ausformungen ist explizit Aufgabe des Asta“.

Der ASTA war immer schon eine Spielwiese für linksradikale, weltfremde Studi-Jüngelchen (und Weibchen, soviel Zeit für PC muss sein). Wann wird endlich diese unsägliche Zwangsmitgliedschaft für Studenten abgeschafft!
Kersti Wolnow sagt:

31. Oktober 2018 um 11:55 Uhr

Leistungsdruck, Studiengebühren, Bafög-Leistungen und drohende Zwangsexmatrikulationen

Auf welcher vorgestrigen Wurstsuppe kommen denn die dahergeschwommen? Alles Vokabular von vor über 50 Jahren.
Übrigens, das hier Kritisierte, wie Leistungsdruck und Exmatrikationen, waren in der DDR normal. Da hatte man nur 8 Smester Zeit, also hop oder flop, gleichzusetzen mit Diplom oder Produktion. Ist das Anstacheln zu Leistungsverweigerung im Staat kein Strafbestand? Aber gut, daß die JU wenigstens auf diesen Mißstand aufmerksam macht.
1. JueBoe sagt:
  
  31. Oktober 2018 um 13:19 Uhr
  
  Es ist in der Tat bemerkenswert, daß die Junge Union Osnabrück einen Kurs vertritt, der diametral zu dem deutschlandfeindlichen Kurs ihrer obersten Chefin steht. Eine linientreue JU hätte die Asta-Aktion voll mitgetragen.
  
  Bei der JU scheint der gesunde Menschenverstand zurückzukehren. Das läßt hoffen.