WOLGAST. Ein Linksextremist hat am Mittwoch vormittag in einem Wahlkreisbüros im vorpommerschen Wolgast randaliert. „Ich arbeitete am Laptop als plötzlich ein ziemlich verwahrloster Mann gegen die Büroscheiben spuckte, hereintrat und ‘Scheiß Nazis’ und ‘Scheiß AfD’ brüllte“, schilderte der Mitarbeiter des AfD-Landtagsabgeordneten Ralph Weber der JUNGEN FREIHEIT.
Er hätte den Angreifer, bei dem es sich laut Polizei um einen 23 Jahre alten Deutschen handelt, hinausgebeten. Doch dieser sei statt dessen auf den AfD-Mitarbeiter zugegangen und habe ihn bedroht. „Dann griff er mich an, versuchte mich zu schlagen und zu treten. Ich faßte seinen Kopf, drückte ihn gegen die Wand und beförderte ihn die Tür hinaus.“
Mehrere Zeugen beobachteten den Angriff und riefen währenddessen die Polizei, teilte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg der JF mit. Vor dem Büro habe der AfD-Mitarbeiter den jungen Mann festgehalten, bis die Polizei eintraf. Der Staatsschutz Anklam hat Ermittlungen wegen Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Beleidigung aufgenommen.
„Das ist es, was diese Linksfaschisten unter Demokratie verstehen“
Er habe zwar einen Schlag ins Gesicht abbekommen, blieb aber unverletzt. „Wäre an diesem Tag nicht ich im Büro gewesen, sondern ein älterer Kollege, hätte die Sache gefährlich enden können“, ist sich der 28jährige sicher.
Sein Chef Weber verurteilte die Attacke scharf. „Das ist es, was diese Linksfaschisten unter Demokratie verstehen. Aber wir können und wir werden uns wehren. Und die Bürger erkennen die Hilflosigkeit unserer politischen Gegner. Weil sie in der Sache nichts entgegenzusetzen haben, reagieren sie jetzt mit Gewalt.“ Als Grund für den Angriff vermutete der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion in Schwerin die steigende Wählergunst seiner Partei.
Das AfD-Büro, das Weber zusammen mit seinem Parteikollegen und Bundestagsabgeordneten Enrico Komning betreibt, war in den vergangenen Monaten mehrmals attackiert worden. Vor rund einer Woche ritzten bislang unbekannte Täter ein Hakenkreuz in die Eingangstür. Daneben prangte ein Aufkleber mit der Aufschrift „Antifaschistische Aktion“. (ls)