BERLIN. Das Berliner Landgericht hat den abgelehnten Asylbewerber Ilyas A. wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sieht es als erwiesen an, daß der 18 Jahre alte Tschetschene die Kunsthistorikerin Susanne F. im September 2017 im Tiergarten ermordet und ausgeraubt hat.
Die Verurteilung erfolgte nach Erwachsenenstrafrecht. Die Verteidigung des Asylbewerbers hatte einen Freispruch gefordert, dem wollte das Gericht nicht folgen, sondern schloß sich der Forderung der Staatsanwaltschaft an.
Mehrfach vorbestrafter Täter
Ilyas A. ist mehrfach wegen Raub und Körperverletzung vorbestraft und hat bereits Haftstrafen abgesessen. Die Jugendgerichtshilfe glaube nicht, daß er noch erziehbar sei und halte ihn für einen hoffnungslosen Fall, berichtet der Tagesspiegel.
Während des Prozesses sei er teilnahmslos gewesen. Er verweigerte die Aussage.
Täter konnte nicht abgeschoben werden
Der Asylbewerber war 2012 mit 13 Jahren mit seiner Familie nach Deutschland gekommen. Nachdem ihr Asylantrag abgelehnt wurde, wieß man die Tschetschenen aus. Ilyas A. kehrte 2014 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling zurück.
In den folgenden Jahren wählte er gezielt schwache Opfer aus. So wurde er unter anderem wegen vorsätzlicher Körperverletzung an einer 98jährigen Rentnerin zu 18 Monaten Haft verurteilt. Weil er minderjährig war, wurde er geduldet und konnte nicht abgeschoben werden.
Im September 2017 überfiel er die 60 Jahre alte Susanne F. im Tiergarten. Er erwürgte sie und stahl 50 Euro sowie ihr Handy. (ag)