BERLIN. Die designierte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat ein konsequentes Durchgreifen gegen die Machokultur unter Einwanderern gefordert. „Wir reden in Deutschland viel über ‘equal pay‘ – gleiche Bezahlung von Mann und Frau“, sagte Klöckner der Welt. „Aber in vielen arabisch-patriarchalisch geprägten Familien müssen die Frauen erst ihre Väter und Brüder fragen, ob sie überhaupt arbeiten gehen dürfen.“
Diese Frauen könnten nur dann in die deutsche Gesellschaft integriert werden, „wenn wir die Selbstbestimmung dieser Frauen fördern und wenn wir Machomännern deutlich machen, daß ihre Frauen und die Frauen, die hier geboren sind, gleich viel wert sind wie Männer“. Die Äußerungen der Ministerin fielen vor dem Hintergrund des am Donnerstag stattfindenden Weltfrauentags.
Heimat mehr als eine Adresse
Im Interview mit der Bild-Zeitung äußerte sich Klöckner auch zu ihrem Verständnis von Heimat. „Meine Heimat ist Guldental, das Weingut meiner Familie, wo ich aufgewachsen bin. Heimat ist sozusagen auch ein Stück Scholle.“ Heimat sei zudem „mehr als eine Adresse. Heimat sind vor allem auch Menschen und manchmal sogar ein vertrauter Geruch.“
Den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat, das für Artensterben verantwortlich gemacht wird und das im Verdacht steht, beim Menschen Krebs auszulösen, will Klöckner weiter reduzieren und „am Ende ganz überflüssig machen“. Sie warnte vor „ideologischen Grabenkämpfen“ zwischen der konventionellen und der ökologischen Bewirtschaftung. Wichtig für die Agrarstruktur und die ländlichen Regionen sei es vor allem, flächendeckend familiengeführte Betriebe zu haben. (tb)