BERLIN. Die Berliner Linkspartei stört sich am Namen des geplanten Heimatministeriums der künftigen Bundesregierung. Die Betonung von Heimat in der Politik werde von Rechten verwendet, um einen Unterschied zu markieren. „Zwischen denen, die schon länger hier leben, und denen, die neu hinzugekommen sind“, sagte Landesgeschäftsführer Sebastian Koch der Nachrichtenagentur dpa.
„Der Begriff ist daher mindestens unsensibel, wenn nicht völlig deplaziert.“ Union und SPD näherten sich damit sprachlich der AfD an. Wichtiger als ein Heimatministerium sei es, das friedliche Zusammenleben aller Menschen in Deutschland zu gestalten. In Zeiten des gesellschaftlichen Rechtsrucks müsse man sich zwischen Deutschtümelei und Weltoffenheit entscheiden, ergänzte Koch auf Twitter.
In Zeiten des gesellschaftlichen Rechtsrucks muss man sich entscheiden zwischen Deutschtümelei und Weltoffenheit. Die #GroKo hat sich entschieden. https://t.co/H52N3DkMAH
— Sebastian Koch (@sebastiank) 8. Februar 2018
Nach den Plänen von Union und SPD soll das Innenministerium künftig auch gleichzeitig zum Heimatministerium werden, das sich um strukturschwache Regionen sowie den ländlichen Raum kümmert. „Unser Ziel sind gleichwertige Lebensverhältnisse in handlungs- und leistungsfähigen Kommunen in städtischen und ländlichen Räumen, in Ost und West“, heißt es dazu im Koalitionsvertrag. (krk)