HAMBURG. Die Hamburger Polizei hat bei der Fahndung nach G20-Gewalttätern bereits 600 Verdächtige namentlich identifiziert. Gegen sie werde unter anderem wegen Landfriedensbruch und Körperverletzung ermittelt, teilte ein Polizeisprecher dem Sender NDR 90,3 mit. Die Zahl der Ermittlungsverfahren ist demnach auf mehr als 3.000 gestiegen.
Gleichzeitig habe die Polizei durch die laufende Öffentlichkeitsfahndung mit Fotos von 107 Verdächtigen 21 Gesuchte aufgespürt. Das sei eine hohe Trefferquote von fast 20 Prozent, betonte der Sprecher. Bei anderen Öffentlichkeitsfahndungen läge die Erfolgsquote in der Regel zwischen fünf und zehn Prozent. Zusätzlich habe die Polizei 57 Razzien durchgeführt.
Hamburger Bürgerschaft will Konsequenzen ziehen
Am Mittwoch trifft sich die Hamburger Bürgerschaft, um über die Konsequenzen aus den Ausschreitungen zu diskutieren, hieß es in dem Bericht. Dabei gehe es auch um behördenübergreifende polizeiliche Zusammenarbeit, die Mobilisierung der linksextremen Szene und um den Streit um die Protestcamps. Zudem soll über die Ausschüttung der Gelder des eingesetzten Härtefallfonds für die Opfer der Ausschreitungen gesprochen werden.
Bei den Krawallen Anfang Juli 2017 war es vor allem im Schanzenviertel zu gewalttätigen Ausschreitungen, Angriffen auf die Polizei und zur Plünderung von Geschäften gekommen. In Hamburg hatten sich die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer getroffen. (ha)