BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Sonntag abend bekanntgegeben, wer für die CDU in einem neuen Kabinett sitzen soll. Der nordrhein-westfälische CDU-Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär im Finanzministerium, Jens Spahn, soll neuer Gesundheitsminister werden. Der 37jährige galt in der Asylkrise Kritiker Merkels.
Der geschäftsführende Finanzminister und Kanzleramtsminister Peter Altmaier wird demnach künftiger Wirtschaftsminister. Er zählt zu Merkels wichtigsten Vertrauten.
Die 51 Jahre alte Abgeordnete Annette Widmann-Mauz ist als neue Staatsministerin für Integration vorgesehen. Bei der Bundestagswahl hatte sie zum fünften Mal das Direktmandat im Wahlkreis Tübingen-Hechingen gewonnen.
Von der Leyen soll im Amt bleiben
Die derzeitige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen soll weiterhin im Amt bleiben. Mit dem Verteidigungsressort hat sie bereits ihr drittes Ministerium inne. Von 2005 bis 2009 leitete sie das Familienministerium, anschließend übernahm die Mutter von sieben Kindern das Arbeitsministerium. Seit ihres Antritts als Verteidigungsministerin 2013 sorgte die Bundeswehr immer wieder für Skandale.
Die Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek soll Bildungsministerin werden. Die 46jährige ist Mitglied im Ältestenrat und im Finanzausschuß. Sie sitzt seit 2013 im Bundestag und wurde 2017 direkt ins Parlament gewählt.
Die rheinland-pfälzische CDU-Landeschefin Julia Klöckner soll das Bundeslandwirtschaftsministerium übernehmen. Von 2009 bis 2011 war sie Parlamentarische Staatssekretärin in dem Ressort. Die 45jährige stammt aus einer rheinland-pfälzischen Winzerfamilie und war bei den Koalitionsverhandlungen mit von der Partei.
Der derzeitige Staatsminister im Kanzleramt, Helge Braun, gehört zu Merkels engstem Machtzirkel. Er soll Peter Altmaier als Chef des Kanzleramts beerben. Der 45jährige war bei den Verhandlungen zu einer Großen Koalition für das Thema Digitalisierung verantwortlich, was auch künftig ein Schwerpunkt seiner Arbeit sein soll.
CDU-Parteitag am Montag
Der bisherige Gesundheitsminister Hermann Gröhe ging bei der Vergabe der Ministerämter leer aus. Merkel sprach von einer „schmerzhaften Entscheidung“. An einem Sonderparteitag der CDU am Montag soll die Zustimmung zum ausgehandelten Koalitionsvertrag mit der SPD fallen. Außerdem soll Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen Generalsekretärin gewählt werden. (ls)