LÜBBEN. Der Bürgermeister der brandenburgischen Stadt Lübben hat den Übergriff auf mehrere Frauen durch Asylbewerber als „bedauerlichen Einzelfall“ bezeichnet. Es sei der erste derartige Vorfall seit langem, von dem die Stadtverwaltung wisse, sagte Bürgermeister Lars Kolan (SPD) der Lausitzer Rundschau. „Daher dürfte es sich um einen bedauerlichen Einzelfall handeln.“
Am Mittwoch kurz nach Mitternacht waren drei Frauen an der Spreelagune von zwei Afghanen sexuell belästigt und attackiert worden. Wie die Polizei mitteilte, fragten die beiden Asylbewerber zunächst nach Zigaretten. Der jüngere von beiden griff plötzlich den Kopf einer 31jährigen und küßte sie. Als eine Begleiterin dazwischenging, wurde sie von dem anderen Afghanen gewürgt und nach hinten gerissen.
Die Frau konnte sich demnach erst durch einen Tritt befreien. Die alarmierten Polizisten stellten kurze Zeit später die beiden Verdächtigen. Während der 19jährige zu fliehen versuchte, verletzte der 25jährige einen Polizisten. Die Beamten nahmen die beiden Asylbewerber in Gewahrsam. Ein Test ergab, daß sie unter Alkohol- und Drogeneinfluß gestanden hatten.
Migrationsbeauftragte: Vorfälle dieser Art sind selten
Die Migrationsbeauftragte des Landkreises, Antje Pretky, verwies auf die Mehrzahl der Asylbewerber, die sich positiv verhielten. Vorfälle dieser Art seien in der Region sehr selten. „Lübben ist sonst wirklich ruhig, und die Integration verläuft gut.“
Dennoch müsse man zeigen, daß ein derartiges Verhalten Konsequenzen habe. Komme es im Ergebnis der Ermittlungen zur Verurteilung, „wird es sicherlich so sein, daß abgeschoben wird“. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen sexueller Nötigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. (ls)