HAMBURG. Vor dem Amtsgericht Hamburg hat am Dienstag der Prozeß gegen einen mutmaßlichen Linksextremisten begonnen. Der Beschuldigte Kemalettin G. soll Polizisten bei 1.-Mai-Demonstrationen in den Jahren 2014 und 2015 massiv angegriffen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 53 Jahre alten Mann gefährliche Körperverletzung und schweren Landfriedensbruch vor. Im Frühjahr 2016 konnten Ermittler den Angeklagten mit Hilfe von Videoaufnahmen identifizieren. Daraufhin erhob die Staatsanwaltschaft im vergangenen Dezember Anklage.
Auf einer 1.-Mai-Demo im Jahr 2014 soll der Mann aus kurzer Distanz einen Stein auf einen Polizisten geschleudert, sowie drei weitere Beamte mit einer Holzstange attackiert haben. Der vom Stein getroffene Polizist erlitt dabei eine Prellung. Die Schläge mit der Holzstange sorgten für einen Riss in den Helmen von zwei Polizisten.
Steine, Flaschen und Betonplatten gegen Polizisten
Ein Jahr später habe der Angeklagte erneut an einer linksextremen Demonstration teilgenommen. Dabei bewarf er laut Staatsanwaltschaft Polizisten mit mindestens fünf Glasflaschen und den Bruchstücken einer Steinplatte. Bei den Krawallen am 1. Mai 2014 waren 20 Polizisten verletzt worden. Im folgenden Jahr sprach die Polizei von 34 verletzten Beamten.
In der vergangenen Woche hatte das Hamburger Amtsgericht zwei Gewalttäter der G20-Krawalle verurteilt. Ein 21 Jahre alter Niederländer erhielt eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten. Im zweiten Prozeß sprach das Gericht eine sechsmonatige Bewährungsstrafe für einen 24 Jahre alten Polen aus. (ha)