BERLIN. Die Bundesvorsitzende der Jusos, Johanna Uekermann, hat sich für ein weltweites Recht auf Einwanderung ausgesprochen. „Mir wäre es lieber, wenn alle bleiben könnten. Die Jusos sind für ein globales Recht auf Migration“, sagte sie der Welt. Das Konzept der sicheren Herkunftsstaaten lehnten die Jungsozialisten ab. „Für uns braucht jeder Mensch eine individuelle Prüfung seines Asylrechts.“
Auf die Frage, was sie Bürgern sage, die sich beschwerten, daß Geld für Flüchtlinge, nicht aber für den Ausbau von Schulen da sei, antwortete die 29jährige: „Den Flüchtlingen wird nichts geschenkt – was die bekommen, liegt unter dem Hartz-IV-Satz.“ Außerdem sei bereits vor der Asylwelle zuwenig Geld für Schulen und Bildung ausgegeben worden.
Jusos: SPD-Einwanderungsgesetz benachteiligt Frauen
Den Entwurf ihrer eigenen Partei für ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild lehnte Uekermann ab: „Wir wollen keine Selektion nach rein wirtschaftlichen Faktoren, wie es der aktuelle Entwurf vorsieht.“ Dadurch würden „massiv Frauen benachteiligt, weil sie in ihren Heimatländern seltener Zugang zu Bildung hatten“.
Um Druck aus dem Asylsystem zu nehmen, regen die Jusos die Einführung einer Green-Card-Lotterie nach amerikanischem Vorbild an. Dabei wird für jedes Land ein bestimmtes Kontingent an Einwanderungsplätzen verlost.
Ein „Brain-Gain“ könne in den Herkunftsländern durch die „Portabilität von Rentenansprüchen“ hervorgerufen werden. Wer nach längerer Arbeit in Deutschland seinen Lebensabend in der Heimat verbringen wolle, dürfe solche Ansprüche nicht verlieren. „Dann können Menschen ihr erworbenes Wissen am Herkunftsort weitergeben und die Herkunftsgesellschaften davon profitieren.“ (tb)