HAMBURG. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich die Zahl der verletzten Polizisten auf 160 erhöht. Mehrere Beamte mußten zudem mit einem Kreislaufkollaps ins Krankenhaus gebracht werden, weil sie seit über 18 Stunden ununterbrochen im Einsatz waren. Am Nachmittag hatten Linksextremisten den Bahnhof Landungsbrücken aufgebrochen und versucht, sich mit Schlauchbooten der Elbphilharmonie zu nähern. Dort findet am Abend ein Konzert für die anwesenden Staats- und Regierungschefs statt.
Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen die Randalierer ein. Im Stadtteil St. Pauli bewarfen vermummte Demonstranten die Polizisten mit Steinen und attackierten sie mit Reizgas. Einem Polizisten wurde mit einer Eisenstange der Helm zertrümmert. Er trug schwerste Verletzungen davon. Unterdessen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Ausschreitungen verurteilt. „Ich habe jedes Verständnis für friedliche Demonstrationen, aber gewalttätige Demonstrationen bringen Menschenleben in Gefahr“, sagte die Kanzlerin.
Bereits am Donnerstag abend war eine Demonstration gegen den G20-Gipfel eskaliert. Mehrere hundert linksradikale Teilnehmer hatten sich vermummt und die Polizei mit Böllern, Steinen und Flaschen angegriffen. Die Einsatzkräfte setzten daraufhin Wasserwerfer, Pfefferspray und Schlagstöcke ein. In der gesamten Nacht kam es immer wieder zu teils heftigen Auseinandersetzungen zwischen militanten Linksextremisten und der Polizei. Zahlreiche Schaufenster wurden zerstört, Bankautomaten demoliert und Fahrzeuge in Brand gesetzt. (tb)