BERLIN. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) läßt sein am Donnerstag erschienenes Buch „Neuvermessungen“ vom Auswärtigen Amt bewerben. Zunächst hatte das Ministerium in einem Tweet auf die Buchvorstellung des Ministers hingewiesen, das dieser nach eigenen Angaben weitestgehend noch während seiner Zeit als Wirtschaftsminister geschrieben hat.
Zudem erhielten mehrere Journalisten nach einem Bericht der Bild-Zeitung Gabriels Buch zusammen mit einem Begleitbrief, der die Einladung zur Präsentation enthielt. Auf diesem Schreiben verwendet der Minister den offiziellen Briefkopf des Außenministeriums mit Bundesadler und der Aufschrift: Sigmar Gabriel, Bundesminister des Auswärtigen.
Staatsrechtler hält Gabriels Verhalten für problematisch
In einer Stellungnahme von Gabriels Büro heißt es: „Die Einladungen zur Vorstellung des Buches sind durch den Verlag und auf Kosten des Verlages verschickt worden.“ Dem Auswärtigen Amt seien hierdurch keine Kosten entstanden. Nach Meinung des Staatsrechtlers Jan Henrik Klement ist Gabriels Vorgehen dennoch problematisch: „Wenn Herr Gabriel das Buch als Privatperson im Nebenamt geschrieben hat, darf er sein Amt nicht als Hebel zur Vermarktung mißbrauchen.“
Einen Seitenhieb erhielt Gabriel für sein Buch vom Präsidenten der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, der zusammen mit ihm das Werk in Berlin vorstellte. Der Titel des Buches habe ihn von Anfang an fasziniert. „Ich dachte, Gabriel wollte kenntnisreich über seinen Leibesumfang schreiben“, sagte der Luxemburger mit Blick auf Gabriels Magenverkleinerung. (tb)