BRAUNSCHWEIG. Etwa 300 Asylbewerbern sollen in Braunschweig durch Scheinidentitäten einen Schaden von mehreren Millionen Euro verursacht haben. Eine Sonderkommission der Braunschweiger Polizei ermittelt derzeit wegen des Erschleichens von Geldleistungen, berichtet der NDR.
Die Einwanderer stehen unter Verdacht, sich während der Asylkrise im Sommer 2015 mehrere Scheinidentitäten zugelegt zu haben. Durch die Überlastung der Landesaufnahmebehörden, wurde den Betroffenen mehrfach Geld ausgezahlt. Bis zu 350 Euro pro Identität und Monat konnten sich die Asylbewerber so erschleichen. Ein Mitarbeiter bemerkte schließlich die Ähnlichkeit vieler Männer auf Fotos.
Von 300 Einzelfällen nicht auf alle schließen
Rund 90 Fälle werden derzeit in ganz Niedersachen bearbeitet. Der Leiter der Soko „Asyl“ bei der Kriminalpolizei Braunschweig, Ulf Küch, schätzt die Gesamtzahl der Betrugsfälle in seinem Bundesland aber um ein Vielfaches höher ein.
Zwei mutmaßliche Täter befinden sich bereits in Untersuchungshaft, bei etlichen weiteren muß erst der Aufenthaltsort ermittelt werden. Ein Sprecher des niedersächsischen Flüchtlingsrates warnte indes davor, von diesen Einzelfällen auf alle Asylbewerber zu schließen. (vi)