MÜNCHEN. Nach den Auseinandersetzungen zwischen Kurden und Türken am Ostersonntag in Aschaffenburg hat die CSU vor Visa-Erleichterungen für Türken gewarnt. „Wir müssen schon genau hinschauen, wen wir da in unser Land lassen“, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa. „Alle Türken inklusive Kurden nach Deutschland frei einreisen zu lassen, ist keinesfalls vertretbar.“
Mehrere Dutzend Kurden hatten zuvor am Sonntag eine von türkischen Nationalisten angemeldete Demonstration unter dem Motto „Gemeinsam gegen den Terror, gegen PKK und Isis“ attackiert. „Als der Großteil der Versammlung kurz nach 15.00 Uhr den Dämmer Steg im Bereich des Busbahnhofs passiert hatte, wurden sie vom Steg aus von etwa 30 Personen, die nach polizeilichen Erkenntnissen der Volksgruppe der Kurden angehören, verbal sowie mittels Böller- und Steinwürfen angegriffen“, teilte die Polizei mit. Ein direktes Zusammentreffen habe verhindert werden können.
Nachdem die Polizei die Verfolgung der Angreifer aufnahm, verbarrikadierten sich rund 30 Angreifer in einem Geschäftshaus und bewarfen die anrückenden Beamten mit Steinen und Feuerwerkskörpern. „Gegen 17.45 Uhr betrat die Polizei das Anwesen und nahm alle 32 sich dort aufhaltenden Personen widerstandslos vorläufig fest.“ Es wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs, der versuchten gefährlichen Körperverletzung und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Verletzt wurde bei den Randalen niemand. (ho)