MESCHEDE. Eine Gruppe von rund 40 Asylbewerbern hat es abgelehnt, in einer Schule im nordrhein-westfälischen Meschede untergebracht zu werden. Die Iraker und Syrer beschwerten sich über „menschenunwürdige Zustände“. So seien nicht alle Badezimmer der für 400.000 Euro renovierten ehemaligen Schule geöffnet gewesen. Zudem habe es angeblich gestunken.
Als die Polizei am Montag abend anrückte, um den Streit zu klären, hatten die Asylsuchenden bereits einen Reisebus bestellt, der sie zurück nach Bad Berleburg brachte. Den Busfahrer bezahlten sie nach Angaben der WAZ unverzüglich in Bar. Dort erklärten die Asylbewerber, sie würden lieber in ihre Heimat zurück als nach Meschede zu ziehen. „Einige wären bereit, auf der Straße zu bleiben, oder auch wieder in unsere Länder zu gehen und dem Krieg ausgesetzt zu sein, aber nicht wieder nach Meschede“, sagte einer der Asylsuchenden. Laut dem Blatt kam es nach der Rückkehr zu einem größeren Polizeieinsatz und Tumulten.
Die zuständigen Bezirksregierung Arnsberg ließ die Unterkunft in Meschede daraufhin prüfen. Ergebnis: Die Vorwürfe der Iraker und Syrer bestätigten sich nicht. Es sei „nichts Dramatisches“ festzustellen gewesen, sagte ein Sprecher. Offen ist noch, ob die Bezirksregierung den Verstoß gegen die Wohnsitzauflage sanktioniert. „Flüchtlinge, welche die Einrichtung auf eigene Verantwortung dauerhaft verlassen, verstoßen gegen ihre Wohnsitz-Verpflichtung und gefährden damit den schnellen und sicheren Ablauf ihres Asylverfahrens“, teilte die Behörde der WAZ mit. (ho)